Bunte Vielfalt

Inzwischen haben wir mehr gesehen von der Dominikanischen Republik. Vor allem eins fällt auf: Bunt ist es hier. Intensive Landschaftsfarben geben den Hintergrund für leuchtend bunte Häuser und quirliges Leben.

 

Ein Sonntag in Samana. Morgens oft ein Besuch der Messe. Dann gerne Familientag am Strand. In Scharen geht es über die lange Fußgängerbrücke auf die Cayo Vigia. Auf dem Weg zur Brücke kleine Imbissbuden und eine einfache Bar. Wer sich nicht dort versorgt schleppt Kühlboxen und Geschirr auf die Insel. Ein buntes Treiben.

Am Kreisel von Samana bevor es Richtung Brücke abgeht. So adrett gebaut wie die touristische Infrastruktur im Hintergrund sieht es sonst im Ort nicht aus.
Eine Jugendgruppe übt am Sonntag unter Anleitung eines Jugendlichen, vielleicht für einen Auftritt.
Montags bilden sich Schlangen vor den Banken, wahrscheinlich Auszahlung von Lohn oder anderen Geldern

Am nächsten Tag möchte ich zusammen mit Martina von der SY Baradal mehr vom Land sehen. Eine Tour per Mietwagen scheidet aus. Nicht nur ist das Fahren wegen Schlaglöchern, nicht gekennzeichneter Schwellen und inseltypischer Fahrweise wenig verlockend. Dazu kommen Berichte, wonach Touristen in Mietwagen leicht erkennbare Beute für Pseudounfälle und Schadensersatzforderungen seien, bis zu deren Klärung man auf der Insel zu bleiben hat. Taxen sind unverhältnismäßig teuer. Bleibt der öffentliche Busverkehr. Der ist überraschend gut organisiert. Sowohl für den Nahverkehr in die umliegenden Orte als auch für den Fernverkehr gibt es online Fahrpläne, die tatsächlich eingehalten werden. Während die längeren Strecken per klimatisierten großen Bussen bedient werden, fahren auf den kürzeren Strecken nur einfache Minibusse. Das Coronavirus spielt bei der Belegung der Busse keine Rolle. Die Minibusse werden bis zum letzten Platz besetzt. Der kann auch mal Stehplatz in Bückhaltung sein. Wenigstens sind die Fenster auf Durchzug offen und kann man sich mit Glück einen Sitzplatz am offenen Fenster sichern. Auch die Tür bleibt die ganze Zeit offen. Der Fahrer hat einen Kassier, der aus der offenen Tür nach draußen hängt, solange der Bus voll besetzt ist. 

Im Minibus

Wir fahren nach Las Terrenas an der Nordküste. Der Ort ist für seine Sandstrände bekannt. Wie die anderen Minibusse zu umliegenden Orten auch fährt der nach Las Terrenas vor dem Gemüsemarkt in Samana ab. Kurzzeitig wird es schwierig für uns, die wir kein Spanisch sprechen. Es ist kein Bus nach Las Terrenas da. Man zeigt uns vielmehr einen Bus nach El Limon, einem Ort im Inselinnern. Zum Glück für uns hat ein deutsches Paar aus Berlin das gleiche Ziel wie wir und versteht dank Spanischkenntnissen, dass wir in El Limon umsteigen können.

Immer wieder fahren wir durch kleine bunte Orte
Friseur in El Limon
Friseur in El Limon
Blick von der Straße Richtung Meer

1 1/2 h später sind wir in Las Terrenas. In El Limon stand bereits der Anschlussbus bereit für die Weiterfahrt, so dass Umsteigen einfach war. Jede Teilstrecke kostet uns 100 Dominikanische Pesos, das sind umgerechnet jeweils ca. 1,50 Euro. Die Fahrt ist regelrecht eine Reizüberflutung für die Sinne, so viel sehen wir. Ein Farbenrausch aus bunten Orten und üppig grüne Natur. Wiesen mit Pferden und Ziegen, eingezäunte bewirtschaftete Flächen. Hier gibt es viel mehr Landwirtschaft als wir das in Puerto Rico gesehen hatten.

Ab und an sehen wir Reiter auf der Straße, einmal auch ein Pferd, das mit Säcken beladen am Straßenrand geführt wird.

Manchmal sieht man Pferde im Straßenverkehr.

Selten als Lasttier genutzt, zumeist sieht man Reiter.

Nach all dem bunten Leben ist die Einfahrt in das touristische Gebiet vor Las Terrenas fast ein Kulturschock. Luxuriös aussehende Hotels und Appartements, Läden und Restaurants ausgestattet wie in nobleren Touristenorten. Wir fahren daran vorbei bis in den Ort, der wieder trubelig bunt und laut ist. In einer Unzahl kleiner Läden gibt es offenbar alles. Von exklusiv aussehenden Innenausstattern über einfache kleine Läden. Und ganz hervorragende französische Bäckereien. Im Ort wohnen etliche dorthin ausgewanderte Franzosen, die zu unserer Freude ihre Backkultur mitgebracht haben.

Fleischerei. Das Fleisch hängt und liegt ungekühlt im Fenster
Hühnerverkauf
Links Kleiderladen, rechts Holzblock mit Schweinefleisch am Haken zum Verkauf. Das Schild in der Hand des jungen Mannes gilt wahrscheinlich Angeboten.
Solche Kleiderläden gibt es viele. Die Ware sieht aus als stamme sie aus Kleidersammlungen.
Die Schülerinnen bleiben stehen vor dem Haus der Frau, die vor ihrer Haustür in Eimern Handwäsche erledigt.
Der Fischeinkauf…
… war wohl erfolgreich.
Schneider in seinem kleinen zur Straße hin offenen Laden

Beschränkt auf das Essentielle. Offensichtlich noch fahrtauglich.
Spiegel- und Bildtransport
Bilderverkauf

Am Abend zurück an Bord fällt mir das Einschlafen schwer. Wie ein buntes Kaleidoskop fallen Bilder des Tages in allen Farben durcheinander.

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