China´s Weltpolitik

China´s Weltpolitik verfolge ich schon seit Jahrzehnten. Das Riesenreich geht äusserst professionell, zielstrebig & vor allem sehr langfristig orientiert vor. In Zimbabwe z.B., der ehemaligen Kornkammer Afrikas, hat China gigantische Agrarflächen gekauft oder sich anderweitig auf lange Zeit den Zugriff ermöglicht. Das Ziel: Sicherung der Nahrungsmittelproduktion für die eigene Bevölkerung. In sehr vielen Entwicklungsländern ist China auch als Helfer unterwegs.

Die Vergabe günstiger Kredite durch Peking sind ein ebenso probates Mittel wie auch die Übernahme der Wartung von Infrastruktur. Flugplätze oder Freizeit- und Sportanlagen zum Beispiel. Durch kleine & größere Geschenke und Abhängigkeiten sichert sich China Unterstützung.

Bei Gremien wie der UN-Vollversammlung und anderen wird im Gegenzug erwartet, dass man sich der Meinung Pekings anschliesst. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass man die „Ein China Politik“ Pekings (d.h. die Nicht-Anerkennung Taiwans als eigenen Staat) ebenso wie die Hong-Kong Strategie vorbehaltlos unterstützt. Und das tun all die vielen Länder, in denen China sich als Helfer präsentiert.

Sonst gibt’s von Peking ruckzuck Liebes-Entzug.

Plötzlich wird dann das bei der Bevölkerung beliebte Stadion oder der wichtige Flughafen nicht mehr von chinesischen Experten gewartet, eine Klausel im Kreditvertrag gezogen wonach sich der Zinssatz drastisch erhöht, oder oder.

Nicht immer ist alles zum Vorteil der einheimischen Bevölkerung. Gut sehen konnten wir das auf unserem Besuch der kapverdischen Inseln: Dort hat China u.a. eine Teerstrasse gebaut. Als Gegenleistung für Fischereirechte. Mit der Folge, das große chinesische Flotten das Meer rundherum leerfischen. Und die einheimische Bevölkerung, die seit Generationen vom Fischfang lebt, plötzlich immer öfters vor leeren Netzen steht. Zwar fischen die Einheimischen nur in Küstennähe und die Trawler weiter draussen – aber dennoch ist die Nahrungskette gestört. Denn wenn wenige Meilen weiter draussen alles weggefangen wird – wie soll ein Thunfisch dann noch in die Netze der kleineren küstennahen Fischerboote gelangen?

China Aid auf Grenada

Auch auf den diversen Inseln (resp. Staaten, denn viele Inseln sind ja ein eigener souveräner Staat) der Karibik ist China aktiv. Natürlich nicht auf der zur EU gehörenden französischen Insel Martinique, auch nicht auf Guadeloupe oder Sint Maarten / St Martin oder der Luxus-Insel St Barth. Aber auf den übrigen. So auch auf Grenada.

Die in Windeseile erstellte Wohnsiedlung. Gedacht für einheimische, einkommensschwache Haushalte

Einfahrt zu den Wohnbaracken der chinesischen Arbeiter

Schild an der Einfahrt zum Material-Lager
Schild an der Einfahrt zur Wonsiedlung
Ein Gemüsebeet der chinesischen Arbeiter. Sauber & ordentlich angelegt!

Tagtäglich auf dem Weg von unserem Hotel La Sagesse zur Grenada Marine passieren wir sowohl das große Gelände einer chinesischen Arbeitersiedlung, als auch das, was diese Arbeiter in Windeseile erstellt haben. Als wir Anfang August 2020 an dieser Baustelle vorbei fuhren, sah man nur den Beginn von großen Erdbewegungen. Jetzt steht bereits ein nahezu bezugsfertiger Wohnkomplex.

Crabby, unser Fahrer, erzählt uns dass alles von China schlüsselfertig erstellt wird. Und alles, wirklich alles, dazu aus China herangeschafft wurde: Die Wohncontainer für die chinesischen Arbeiter, jedes einzelne Fahrzeug, auch Personal zum Reinigen, ja sogar das Essen für die Arbeiter kommt aus China. Ebenso sämtliches Material. Wohl nur das Wasser für den Beton und möglicherweise auch der Sand wären lokal – wobei er sich beim Sand nicht sicher war.

Wie im letzten Jahr sind wir mit Crabby (aka Rastaman) unterwegs, sofern wir keinen Mietwagen nutzen und selbst fahren. Wegen der Covid – Gefahr meiden wir die Sammeltaxis (Minibuse).

Ansonsten schreiten wir mit der Vorbereitung für die Einwasserung gut voran. Die Segel werden wieder angeschlagen:

Übers Wochenende haben wir nochmal einen Mietwagen genommen. Wieder von Robert, der uns sehr entgegen kommt. Er bringt den Wagen dort hin (zum Hotel) und holt ihn auch dort wieder ab (in der Grenada Marine), wo wir es haben wollen. Nochmal die 30min Fahrt nach St Georges: Einkaufen und Vorräte bunkern, dann zur Marina. Das Dinghy fit machen usw. usw.

Einfach ein Schnapschuss durch die Windschutzscheibe unseres Mietwagens

Eine Antwort auf „China´s Weltpolitik“

  1. Sehr interessant, wir waren auch etwas verdutzt als wir zur Sagesse Bay gefahren sind und überall chinesische Schriftzeichen gesehen habe. Möglicherweise wird diese Bucht auch bald ganz anders aussehen wenn dort das große chinesische Luxus Resort gebaut wird. Dabei fand ich es so schön verträumt…

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