Von Hitze, Mücken und (un)möglichen Flügen

INVIA ist in der Grenada Marine gut untergebracht. Gegen tropische Stürme von 3 Seiten geschützt durch die Hügel Grenadas, und von der 4ten durch zahlreiche andere davor liegende Katamarane.

Unsere Arbeitsumgebung ist viel angenehmer als im staubigen Chaguaramas auf Trinidad, wo wir letzten Sommer INVIA rausgeholt hatten. Hier sind wir mitten im tropischen Regenwald, können die Tierwelt hören und teilweise sehen.

Leider auch die Mosquitos, die völlig ausgehungert sein müssen. Nichts hält sie ab: Kein Mosquito Coil, keines der Mittel das wir über ein kleines Gerät in der 220V Steckdose verbreiten, und auch kein Off Deep Woods Abwehrspray auf die Haut.
Nach ein paar Tagen stellen wir fest, dass unser biologisches Abwehrspray auf Eukalyptus und Zitronella Basis noch am ehesten wirkt. Wenn auch nicht von Dauer. Denn in der Hitze schwitzen wir ungemein, und dabei geht auch das Mückenmittel schnell wieder ab.

Etliche Tage schweißtreibende Arbeit ist es, so eine INVIA für die längere Standzeit in den Tropen vorzubereiten. Die capitania putzt innen jeden Quadratmillimeter mit Alkohollösung ab, um möglichst alle Spuren von Salz und Fett zu beseitigen und Schimmelsporen zu eliminieren. Denn Schimmel bildet sich schnell, auch jetzt hat schon das eine oder andere Schimmel angesetzt: Leder zum Beispiel – an Schuhen, Gürteln usw. Wir haben bereits letztes Jahr viele Kleidungsstücke mit Leder aussortiert, diesmal ist der Rest dran. Auch die Handtasche der capitania. Reste von Salz sind besonders gefährlich: Salz zieht Wasser an, und an den feuchten Stellen wächst dann der Schimmel.

Waschmaschine & Trockner in der Grenada Marine

Unsere Kleidung verpacken wir in speziellen Plastiksäcken, die luftdicht verschlossen werden; danach wird mittels einer Luftpumpe die Luft abgepumpt.

Schoten und Festmacher ausgebreitet zum Trocknen nach dem Waschen

Die Segel werden abgenommen und trocken gelagert. Auch Schoten, Fallen, Leinen usw. werden weitestgehend abgenommen, gewaschen, getrocknet und sauber in der Segellast verstaut. Der Kühlwasserkreislauf der Volvo-Motoren, des Aussenborders, des Generators und alle Salzwasserpumpen wie die des WC ´s werden mit Süsswasser gespült. Usw. usw.

Wegen der Hygienevorschriften durch Covid 19 dürfen wir max. 2 Nächte auf der INVIA übernachten. Mehr geht nicht, es hätte dann mehr Menschen auf dem Marinagelände als für die vorhandenen Sanitäranlagen zulässig. Behauptet zumindest das Marina-Management.

Wir müssen extern übernachten.

Grenada Marine liegt im Nirgendwo – wir müssen fahren. Fussläufig erreichbar gibt es keine Unterkunft bzw. die paar wenigen Appartments sind ausgebucht. Wir nehmen uns zunächst in der Nähe der Prickley Bay ein kleines Appartment. Vermietet wird es von der Schweizerin Eveline, die dort auch die Tauchschule betreibt. Wir werden sehr freundlich empfangen, das Appartment ist klein aber super-sauber und gemütlich. Mit dem Taxifahrer „Crabby“, der in der Nähe der Marina wohnt, vereinbaren wir den Hin- und Rücktransport. Crabby ist sehr zuverlässig und der vereinbarte Pauschalpreis in Ordnung. Da brauchen wir keinen Mietwagen.

Crabby holt uns in der Grenada Marine ab

Mit rund 35 Minute Fahrzeit für die einfache Strecke bleiben aber täglich mehr als 1h buchstäblich auf der Strecke. Als uns Crabby von einem frei gewordenen Appartment berichtet, das deutlich näher liegt, ziehen wir um.

Unser neues Domizil ist deutlich grösser, leider nicht ganz so sauber und gemütlich. Zu allem Unglück wird die capitania in der ersten Nacht von irgendeinem Insekt gestochen. Sie bemerkt den Stich zunächst gar nicht, entwickelt aber nachts eine ordentliche Wasserblase.

Diese eigenartige Beule beschäftigt die capitania zum Glück nur 1 Tag lang

Flächenmässig nicht recht gross. Aber sehr dick und prall gefüllt. Niemand kann genau sagen was das wohl für ein Tier war. Vermutlich ist die Blase eine starke allergische Reaktion. Zum Glück schmerzt die nur bei direkter Berührung. Aber schon am Abend kommt zum Glück Entwarnung – die Blase platzt von selbst auf, alles geht sehr schnell zurück und schon am nächsten Morgen ist nur noch eine kleine Stelle zu sehen.

Spannend ist auch die Frage:

Wie kommen wir von Grenada in die Schweiz?

Internationale Flüge gibt es noch nicht. Alle grösseren Fluggesellschaften haben abgesagt, obwohl der Flughafen ab August wieder offen sein soll. Ich vermute, dass die sich ständig ändernden Anforderungen des Gouverneurs von Grenada der Grund sind. Morgens Hüh und nachmittags hott und dann wieder irgendwas anderes – so kann kein Unternehmen vernünftig planen.

Die LIAT, die innerkaribische Fluglinie, ist zahlungsunfähig und hat den Flugdienst eingestellt.

Es gibt die Option, ein kleines Privatflugzeug mit Pilot zu chartern und damit nach Martinique zu fliegen. Von dort gibt es Flüge nach Paris.

Und es gibt Caribbean Airlines. Diese Option nehmen wir: Wir fliegen mit der Caribbean von Grenada nach St. Vincent und von dort weiter nach Barbados. Dort haben wir 5h Aufenthalt, dann geht es mit der British Airways nach London Gatwick. Ankunft am frühen Morgen, dann Flughafenwechsel per Taxi oder Bus nach London Heathrow und am Nachmittag mit der SWISS nach Zürich. So zumindest der Plan – mal sehen ob alles so klappt!

5 Antworten auf „Von Hitze, Mücken und (un)möglichen Flügen“

    1. Very likely beginning of January. Dorothee`s mum is celebrating a special birthday end of November.
      And the majority of our family does not want to celebrate Xmas in the Carrebean. So all in all it does not make much sense to get her into the water before Christmas.

  1. We are taking pause also, and I plan to return to work a bit. We will spend time cruising Maine until September then haul Fayaway for winter. Hoping next summer to resume travel.

  2. Bin gerade am Nachlesen von Berichten – endlich regnet es hier in der Schweiz wieder einmal 🙂
    Da erwartet euch aber eine sehr abenteuerliche Heimreise. Wir wünschen euch, dass das alles gut klappt und die Heimreise wie geplant verläuft. Bei uns hat gestern/vorgestern alles perfekt geklappt.

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