Kurz vor unserem Flug in die kalte Schweiz machte die Laugenpumpe unserer Waschmaschine schlapp. So eine Waschmaschine an Bord ist ein Luxus, an den wir uns aber schnell gewöhnt hatten. Und den wir daher nicht mehr missen wollen.
Also Ersatz bestellt. Ich staune nicht schlecht: Die Waschmaschine ist gar kein Schweizer Produkt. Die Firma SOBA aus dem schweizerischen Zug, laut Typenschild und Unterlagen Hersteller, ist nur ein Import-Export Händler. Ich erfahre dort umgehend: Hergestellt wird das Gerät in Tschechien.
Doch der tschechische Hersteller hilft uns schnell weiter. Weil wir das Ersatzteil eilig brauchen, verrät er mir: Die Schweizer Firma FUST vertreibt unter einem anderem Namen ebenfalls genau diese Waschmaschine. Er nennt uns die FUST-Teilenummer – und so bestelle ich doch noch in der Schweiz das passende Ersatzteil.
Die Lieferung in unser Weihnachtsdomizil klappt. Die neue Laugenpumpe nehmen wir, zusammen mit unzähligen anderen Artikeln, Anfang Januar mit nach Sint Marteen. Zolltechnisch ist alles kein Problem, denn Sint Marteen ist ohnehin zollfrei: Niemand kontrolliert uns bei der Ankunft. Freigepäck haben wir zur Genüge, auch ohne Business-Class. Dank VielfliegerStatus bei der KLM/AirFrance.
Nur dass wir bei der Ankunft geschlagene 2 1/2h aufs Gepäck warten müssen zerrt etwas an meinen Nerven. Weil das Gepäckband dauernd läuft und immer wieder von irgendwoher neues Gepäck aufgeladen wird, stehe ich tatsächlich ununterbrochen die 2 1/2h an diesem ratternden Band. Ab und ab kommt auch Gepäck von der KLM aus Amsterdam – aber meist ist es von anderen Flugzeugen. Wir sind nicht alleine: Der Mehrheit der anderen Passagiere geht es ebenso. Entsprechend dicht gedrängt stehen wir in mehreren Reihen rund um das Band. Ich vermute, dass die Mitarbeiter einfach keine Lust haben das viele Gepäck des großen KLM Fliegers aufs Band zu verladen. Stattdessen lieber die kleineren Flugzeuge abfertigen. Auch stehen erstaunlich viele Mitarbeiter des Gepäckservices einfach nur in der Halle rum. Oder haben irgendwelche fürchterlich wichtig aussehenden Dinge zu tun – zu denen nicht gehört, Gepäck der KLM Maschine aufs Band zu wuchten.
Erst als dann Schichtwechsel ist, geht es vorwärts und wir bekommen unser Gepäck. Das AVIS Shuttle erwartet uns trotz der Verspätung draußen und wir können den Mietwagen in Empfang nehmen.
Aber zurück zur Laugenpumpe:
Der Einbau war extrem mühsam. Ich muss ziemlich viel zerlegen und ausbauen, um die Waschmaschine auf den Rücken legen zu können und so an die Laugenpumpe zu kommen. Vor lauter Anstrengung habe ich nichtmal ein Foto der Situation gemacht. Hätte ich tun sollen!
Am Ende stellt sich raus:
Das Problem war gar nicht die Pumpe, der Einbau der neuen brachte keine Änderung.
Das Problem ist, dass die Laugenpumpe – und nur die Laugenpumpe – mit der nordamerikanischen Stromfrequenz nicht arbeiten kann. Wir bekommen hier zwar 220 bzw. 230 – 250 V – aber eben 60Hz und keine 50Hz wie es in Europa üblich ist.
Die gesamte Waschmaschine hat mit 60Hz keine Probleme – bis auf die Laugenpumpe.
Sobald ich den Landstrom von unserem Schiff abklemme und mit unserem bordeigenen Inverter 230V / 50Hz bereit stelle, funktioniert auch die Laugenpumpe.
Darauf muss man erst einmal kommen!
Daneben gibt es diverse Arbeiten an der INVIA. Die leere Gasflasche muss neu befüllt werden – das macht der „Gasking“ für uns. So ganz TÜV-konform geht das nicht ab, aber am Ende haben wir wieder Gas (und hoffentlich Propan) im Tank.
Die Kette drehen wir um, sodass wir auf den ersten 30 – 35m wieder rostfrei sind.
Ich baue die neue Frischwasserpumpe ein. Usw. usw.
Aber so ein wenig Besichtigungsprogramm machen wir natürlich auch. Dazu mehr in einem anderen Beitrag.