… wird für diesen 1. Teil der Atlantiküberquerung auch die letzte sein — denn inzwischen haben wir nur noch etwas mehr als 40 sm (rund 75km) bis zur Nordspitze von Sal/Kapverden.
Update vom 5.12.2018 (Bilder eingefügt)
Wir werden unseren Ankerplatz im Hafen Palmeira also bei Tageslicht erreichen. Bleibt zu hoffen, dass wir dort in der kleinen Bucht auch Platz haben, denn in Palmeira wollen bzw. müssen wir einklarieren. Schön wäre auch, wenn das entsprechende Büro besetzt ist — aber es ist Sonntag. Falls wir nicht gleich einklarieren können, dürfen wir die INVIA erstmal nicht verlassen. Sondern müssen unter gehisster Quarantäne-Flagge (die Q-Flagge, ein rechteckiger gelber Wimpel) an Bord bleiben.
Bis zur Stunde liegen inkl. diverser Halsen (weil wir zunächst nicht platt vor dem Wind gegangen sind) laut Logge780 sm (ca. 1.400km) im Kielwasser.
Segeltag und —nacht brachten einige Abwechslung. Etwa 1h vor Einbruch der Dunkelheit sehen wir 7 AIS Symbole: In Reih und Glied und exakt in West-Ost Richtung ausgerichtet wie an einer Perlenschnur. Verteilt über eine Länge von ca. 30 sm.
Unser aktueller Kurs führt schnurstracks über die Mitte dieser Perlenkette. Die AIS Symbole tragen die Kennung „Boje“. Am W-lichen Ende, etwa sm westlich der ersten „Boje“, zeigt das AIS ein Fischereifahrzeug.
Wir sinnieren, was zu tun ist. Es muss sich um irgendeine Art von Fischernetz handeln. Können wir es wagen, mitten über diese Perlenkenkette zu fahren? Oder verfangen wir uns dann darin? Ich beobachte seit einiger Zeit einen weiteren Segler auf dem AIS, die „UMIAK“. Die UMIAK steuerte zunächst ebenfalls auf die Perlenkette zu. Doch dann machte sie einen markanten Schwenk nach Westen, weg von der „Perlenkette“.
Ich funke ihn an. Hat er vielleicht eine Gefahr erkannt? Der Skipper ist Deutscher — und er sieht auf seinem AIS die Bojen gar nicht. Er sieht nur das Fischereifahrzeug und kann wegen eines Schadens am Großbaums nur mit seinem Vorsegel fahren. Tja — was tun? Ich entschließe mich, den Kurs bei zu behalten. Üblicherweise schwimmt ein Netz nie so weit an der Oberfläche schwimmt, dass wir uns darin verfangen können.
Mit einem Frachter auf Kollisionskurs muss gegen 02:00 morgens ein Ausweichkurs abgesprochen werden, was dank sehr aufmerksamer Crew des Frachters (der uns auf AIS und Radar beobachtet hatte, so wie wir ihn) problemlos ablief.
Ja, und in der Morgendämmerung erwarten uns mehrere Leichen. Etliche fliegende Fische sind nachts auf dem Trampolin gelandet und verendet. Auch 2 kleine Tintenfische wurde — wohl von einer überkommenden Welle — an Deck geschleudert und fanden an Bord der INVIA ein trauriges Ende.
Glückwunsch, Ihr Lieben… well done ?.
Liebe Grüße von der Karl-Crew Hans und Silke
Danke liebe Karl Crew! Es ist exotisch und traumhaft hier. Muss man erleben.
Glückwunsch für den 1. Teil der Atlantik Überquerung. Das Fischernetz konnte euch offenbar nicht stoppen. Gut so! LG noch aus Las Palmas von Lupina, Pia und Köbi
Ich bin inzwischen wieder gut im winterlichen Österreich angekommen (bin gestern mit einer Wärmflasche ins Bett gegangen, weil ich so gefroren habe!). Heute morgen bin ich schaukelnd aufgewacht und habe die Bewegung des Schiffes nochmals gespürt – wie herrlich!
Liebe Dorothee, lieber Stefan! Herzlichen Dank für die feine Gastfreundschaft an Board und die gemeinsame Zeit auf der Invia! Ich habe mich sehr wohlgefühlt! Auf jeden Fall ein super Projekt, das ihr gerade umsetzt!
Ganz liebe Grüße, Bernhard