Und der Sieger heisst….

Hin und her überlegen wir. Aruba – oder Grenada? Unsere Schweizer Freunde Köbi und Pia von der SY Lupina haben uns die ABC Inseln schmackhaft gemacht. Auch das, was wir so von anderen hören und lesen, klingt toll. Und dann kommen gute Nachrichten, wonach Bonaire aufmacht. 14 Tage Quarantäne – allerdings am Steg in der Marina, was nicht so toll ist.

Möglicherweise fällt zum 15.6. aber die Quarantäne ganz weg. Ich telefoniere mit Marvis, der Office Managerin. Sie ist auf Zack und freundlich, informiert mich ausgiebig. So erfahre ich, dass alle Bojen (in ganz Bonaire herscht striktes Ankerverbot) belegt sind, und niemand eine Boje verlässt, so lange Curacao nicht quarantänefrei aufmacht. Bonaire will seine Grenzen zum 15.6. für Einreisende öffnen. Marvis weiß aber derzeit noch nicht, ob das auch für Segler gilt.

Aus Grenada hören wir von den dort in Quarantäne liegenden Seglern genau das, was ich vermutet hatte. Der vorgesehene Ankerplatz bietet sehr schlechten Halt (ich kenne diese Ecke zur Genüge, die Sandfleckchen zwischen den vielen Steinen sind rar). Es ist voll, sehr voll, jeder hat Angst dass er oder der Vordermann zum Slippen kommt und Kollisionen passieren. Am Ende der Quarantäne soll jeder auf eigene Kosten einen Covid-19 Test machen. Zunächst hiess es: Wahlweise den Schnelltest auf Antikörper oder den aufwendigeren PCR. Nun müssen plötzlich beide Tests gemacht (und bezahlt) werden. Offenbar hat die Regierung zu viele Tests eingekauft und muss diese nun los werden. Als die erste Tranche Segler ihre 14 Tage Quarantäne hinter sich hat und die Tests macht, ist man im Labor von dem „unerwarteten“ Ansturm überfordert. Und es dauert einige Tage länger, bis die Ergebnisse vorliegen. Das überrascht nicht, so ist es hier nunmal: Die linke Hand (in dem Fall das Labor) weiss nicht was die rechte (in dem Fall das Gesundheitsministerium, welches vor Wochen diese Tests angeordnet hatte) tut.

Der Vorteil von Grenada ist aber die geografische Lage. Wenn wir im Herbst/Winter wieder aufs Schiff gehen, ist es von Grenada viel einfacher hierher in die Virgin Islands zu kommen und von dort weiter in die Bahamas.

Unser Sieger heisst deshalb: Antigua!

Nein, nicht für die Hurrikansaison. Antigua liegt mitten im Hurrikangürtel. Aber Antigua erlaubt, nach telefonischer Rückspracher mit der Chefin der Gesundheitsbehörde, Seglern aus den US Virgin Islands die quarantänefreie Einreise. Hinzu kommt: Seit ein paar Tagen hat es wenig Wind. Dadurch inzwischen auch wenig Welle. Und ferner: Der Wind ist zwar schwach, hat aber eine deutliche Süd-Komponente. Eine seltene Gelegenheit, denn im Normalfall ist Antigua von hier aus unter Segeln nur sehr mühsam zu erreichen: Es liegt genau im Osten und der Passatwind weht idR. aus Osten, sprich genau gegen den Wind.

Von Antigua aus ist es ein leichtes, jederzeit in den Süden nach Grenada zu gehen. Weil man ggf. im Schutz der Leeseite der karibischen Inselkette entlang segeln kann. Unsere Entscheidung für die Hurrikanzeit lautet also: Grenada. Wobei man auch von Antigua aus noch gut in die ABC Inseln kommt.

Wir klarieren am Mittwoch in St Croix aus (dazu müssen wir hier mit dem Taxi zum Flughafen). Heute, Donnerstag, heben wir um 05:15 morgens den Anker und machen uns auf den Weg.

Sonnenaufgang am Abfahrtstag
Sonnenaufgang am Abfahrtstag
Wunderschöne Sonnenuntergänge in St Croix
Costums am Airport St Croix
Christiansted

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