Fast eine Woche sind wir nun in der Marina Santa Cruz Teneriffa. Der Empfang dort war sehr freundlich und unkompliziert. Noch nirgends hörten wir wie hier den Satz, es sei egal, wie lange wir bleiben wollten, denn der einmal belegte Platz in der Marina sei unser, solange wir wollten. Zugegeben, es hatte auch noch genug freie Plätze. Dennoch schön, wenn alles so easy und freundlich läuft wie hier. Und dass man direkt in der Marina zwei Mietwagenverleiher hat, macht die Inselerkundung einfach.
edited by captain
Anders als die Marina Las Palmas auf Gran Canaria liegt die von Santa Cruz in direkter Laufnähe zur lebendigen Innenstadt. Eine Fußgängerbrücke vom Hafen in die Stadt führt in wenigen Minuten voll ins Leben. Wir haben das sehr genossen und sowohl japanische als auch spanische Küche hat uns die Abende vergoldet. Highlight war der gestrige Besuch im Restaurant Jaxana mit Küche aus verschiedenen asiatischen Ländern. Für spanische Verhältnisse nicht ganz günstig, ok, aber sehr ambitioniert und gelungen. Und wer wie wir die Züricher Preise noch gewohnt ist – für den ist sowieso alles billig.
Schade ist in der Marina, dass jeder Steg seine eigene Keycard hat, so dass Kontakte untereinander eingeschränkt sind. Aber irgendwie findet man schon zueinander, so wie wir mit Karl unterwegs – schön wars mit euch! Nicht anlegen sollte man am Steg PP, der eigentlich den Tankwagen für die Belieferung der Yachten vorbehalten ist. Das Tor am Eingang zum Steg ist eine Farce, weil man ohne weiteres vom Pier auf den Steg klettern kann. Bei Hochwasser kann man wohl auch an den anderen Stegen um das Tor steigen. Nicht so am Steg 5, den wir hatten, dafür hatten wir aber auch die weitesten Wege und fast keine Nachbarlieger fürs social life. Ruß von den Cargoschiffen, den Fähren und Kreuzfahrtschiffen rundherum haben sicher alle Yachten. Und auch werden alle hören, wenn beladen und entladen wird. Richtig störend war das für uns aber nur an einem Tag.
Abwechslungsreiches Teneriffa
Teneriffa ist wie Gran Canaria sehr abwechslungsreich. Der touristische Sandstrandsüden scheint uns fest in britischer Hand. Unzählige Tafeln dort überbieten sich mit dem niedrigsten Preis für das Pint Bier oder den Liter Sangria. Das dort aufgenommene Video vom kletternden Santa Claus vor Bademode und Strandutensilien sagt wohl genug:
Highlights waren für uns der Besuch am Teide und der des Dorfes Masca.
Masca
ist ein kleines Dorf im Nordwesten der Insel. Erreichen kann man es nur über eine enge Serpentinenstraße. Dass einem dort noch Ausflugsbusse entgegen kommen, uff. Aber die Ausblicke in der Bergwelt dort sind jeden Schweißtropfen bei der Fahrt wert.
Der Teide
Raufgefahren mit der Seilbahn sind wir nicht auf den Teide. Die Massen an Autos am Lift schreckten uns ab. Aber es war auch ein Samstag, der einzige Tag mit richtig freier Sicht vom Teide in unserer Zeit auf Teneriffa. Die Fahrt mit dem Mietwagen rauf auf den Berg war aber schon Erlebnis genug. Dichter Wald wie im Schwarzwald führt hinauf in eine Mondlandschaft mit wechselnden Gesteinformationen und Farben. Die vulkanische Aktivität kann man sich dort oben gut vorstellen, wenn man die Umgebung sieht.
Orotava
Das Inselinnere
war früher landwirtschaftlich genutzt. Eine unglaubliche Mühe muss es gewesen sein, all die kleinen Beete mit Mauern terrassenförmig zu umgeben und zu bebauen. Heute wird nur mehr wenig angebaut. Die Gegend ist aber immer noch geprägt durch zahlreiche Höhlen, die auch jetzt für Lagerzwecke genutzt werden. Einige haben wir auch noch bewohnt gesehen.
Arico
Schön war Arico im Inselinneren. Die Dörfer dort haben weiße Häuser mit grünen Läden. Sehr ungewöhnlich für Teneriffa. Denn die meisten Orte dort sind durch bunt angestrichene Flachdachbauten oft malerisch. Leider haben wir das Fotografieren dieser bunten Würfel versäumt.
La Laguna
den Ort in der UNESCO-Welterbeliste, haben wir gar nicht so umwerfend empfunden, obgleich schön. Wahrscheinlich lag es am eklig kalten Wind und Nieselregen dort und den Touristenmassen. Orotava an der Ostküste hat uns besser gefallen. Allerdings war der alte Ortsteil irgendwie tot, nur belaufen von Touristen.
Pyramiden?
Das hier haben wir uns geschenkt:
18 €uro Eintritt für angebliche Pyramiden, die Thor Heyerdahl hier entdeckt haben soll. Irgendwie klingt die ganze Story für uns unglaubwürdig, wir verzichten drauf.
Morgen geht´s weiter
Mal sehen, welchen Ankerplatz wir erreichen. Nach etlichen Tagen Marina freuen wir uns nun auch wieder auf Segeln. Leider wird nach der Phase mit starken Winden und auch Regen jetzt wohl Flautezeit eintreten.