Kochender See

Stimmt so. Grammatikalisch. Die Rede ist nämlich nicht von einer kochenden See. Was man vermuten könnte, nachdem ich unten über die Hurricane-Zeit berichtet hatte. Auch wenn unser Windmesser inzwischen Werte von über 700 Knoten anzeigt, ist die See relativ ruhig. Die Rede ist von einem kochenden See: Einem natürlichem See, der durch geothermische Energie tatsächlich zum Kochen gebracht wird.

Ein weiteres Naturwunder auf Domica. Schwer zu erreichen: Der Weg dorthin dauert gut 3 ½ Stunden (einfache Strecke) und ist mühsam. Erfordert auch einiges an Kletterei.

Wir könnten den Weg zwar alleine gehen, auch wenn der Trail an manchen Stellen, gerade bei den Flussüberquerungen, nicht immer leicht zu erkennen ist. Aber wir buchen SeaCat als Guide. Er arbeitet seit 20 Jahren als Tourguide und kennt Land, Natur und Leute. Auf dem Trail zeigt er uns etliches an Pflanzen und die großen Veränderungen, die der Hurrikan von 2017 geschaffen hat. Er hat ein karibisch fröhliches Gemüt, geht sehr flott und verkürzt mit seinen Hinweisen die Aufstiegsmühen. Denn immer wieder heißt es über Stufen und Felsen rauf, dann oft glitschig und teils am Seil wieder runter- und danach, genau, das Gleiche wieder. Im heißen Thermalwasser kocht er für uns Eier, reibt nicht nur uns, sondern auch sich selbst das Gesicht mit Mineralerde ein und serviert am Boiling Lake ein leckeres Mittagessen mit frisch geschnittenem Salat, Fischsalat und gebratenen Kochbananen. Gut geht es uns bei ihm.

Der Einstieg in den Treck zum boiling lake

Am Ende waren wir fertig. Total geschafft: Zum einen körperlich: Wir sind schon etliche Monate auf dem Schiff und seit den Kanaren keine großen Bergtouren mehr gewohnt. Vor allem aber wegen der Erlebnisse und Eindrücke. Es ist einfach umwerfend, ein wahrhaft grandioses Naturerlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann. Vorausgesetzt, man ist in der Lage die Strapazen zu meistern (siehe mein ketzerischen Hinweis über Kreuzfahrt-Touristen am Middleham-Trail an anderer Stelle). Wir waren bereits um 7 Uhr morgens ab Roseau gestartet. Deshalb packte die Hitze uns erst auf dem Rückweg so richtig. Das abschließende Bad im kalten Titou Gorge war danach sehr erfrischend.

Titou Gorge-Schlucht von oben
Der Trail zum boiling lake
Der Trail zum boiling lake
Der Trail zum boiling lake
Mit ner Liane kommt man besser über den Abgrund
Der Trail zum boiling lake
Der Trail zum boiling lake
Die Dampfschwaden des boiling lake kommen in Sicht
Im Desolation Valley
Im Desolation Valley
Im Desolation Valley
Im Desolation Valley
Im Desolation Valley
Schlammaske. Soll verjüngend wirken…..
Schlammaske. Soll verjüngend wirken…..
Im Heisswasser gekochte Eier als Zwischensnack
Im Heisswasser gekochte Eier als Zwischensnack
Im Heisswasser gekochte Eier als Zwischensnack
Sohn & captain nehmen noch ein Schwefeldampfbad
Klettereien
nach 3 1/2h am Ziel: Der boiling lake kocht wirklich. 100 Grad Wassertemperatur!
nach 3 1/2h am Ziel: Der boiling lake kocht wirklich. 100 Grad Wassertemperatur!

Kurzes Video:

 

Mittagessen am boiling lake
Eines der vielen Naturbäder, wahlweise heiss (wenn aus einer heissen Quelle) oder lauwarm (wenn Quellwasser vermischt mit Wasser aus einer heissen Quelle)
In einem der vielen Naturbäder wird endlich die Maske abgewaschen
Komplette Bildergalerie

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