Covid stoppt uns

Unsere Abreise von St Thomas / US Virgin Islands nach Culebra verzögert sich. Was nicht am vorhergesagten Südwind liegt. Sondern an einer Covid Erkrankung.

Unser Sohn macht vor Abflug und Rückreise in die Schweiz einen PCR Test. In einem der Testzentren in St Thomas. Stolze 175 US$ kostet das Hirnstechen. Die capitania, die ihn begleitet, ist schon von aussen wenig begeistert von den laschen Hygienmassnahmen und dem fehlenden Risikobewusstsein der gesamten Einrichtung beim Probenehmen. Aber eine Alternative in erreichbarer Umgebung gibt es an diesem Tag nicht.

Das Testergebnis kommt per Email: Negativ. Entspannt packt er seine Tasche und bereitet sich auf die Heimreise vor. Noch im Flugzeug fängt er an, sich krank zu fühlen. Halsschmerzen, sie werden stark und werden schlimmer. Angekommen in Zürich holt er sich einen Selbsttest aus der Apotheke. Ergebnis: Positiv. Auch ein darauf folgender offizieller PCR Test bringt dasselbe Ergebnis. Welche Mutante ihn gepackt hat wissen wir nicht – die Schweiz scheint das nicht zu ermitteln. Er fühlt sich sehr krank und bleibt natürlich in häuslicher Quarantäne.
(Anmerkung: Nach weiteren 3 Tagen ging es ihm schrittweise besser, inzwischen ist er wieder vollends genesen. Seine Impfung war länger als ein halbes Jahr zurück, er konnte als junger Mann in der Schweiz noch keinen Booster bekommen).

Das Testzentrum als Covid-Spreader?

Da wir ausser eben jenem Gang zum Testzentrum in St Thomas kaum externen Kontakt hatten, liegt die Vermutung nahe, dass er sich just im Testzentrum – dessen Besuch für die Heimreise obligatorisch war – das Virus eingefangen hatte. Wobei wir es natürlich nicht mit Sicherheit sagen können.

Die capitania und ich bleiben auf INVIA in häuslicher Quarantäne. Lebensmittel haben wir genug an Bord. Wir messen täglich unsere Temperatur, die unauffällig bleibt. Gespannt erwarten wir den Einschlag – da wir natürlich engen Kontakt mit unserem Sohn hatten, ist er zu erwarten. Aber er kommt nicht. Die capitania fühlt sich gesund wie eh und je. Nur ich fühle mich am zweiten Tag ein wenig wie nach der 2. Impfung oder dem Booster: Nicht 100%ig fit, minimale Symptome einer Grippe, aber alles andere als krank. Und auch nur einen Tag lang. Vielleicht auch nur ein Phantom-Gefühl?

Ausklarieren

Nachdem wir uns auch am Tag 4 wohl fühlen, gehen wir früh morgens zum Testcenter. Schon gegen Mittag haben wir das Ergebnis: Beide negativ. Wir gehen zum CBP Office (Customs & border Protection, also Zoll & Grenzkontrolle), klarieren aus und setzen die Segel gen Culebra.

Culebra

Einklarieren in Culebra

Wir ankern in der Honda Bay vor der Ortschaft Dewey, wie im letzten Jahr. Nur dass diesmal kein Gang zum CBP Büro am Flughafen nötig ist: Es geht auch für uns als Ausländer per Handy-App CBP Roam. Obwohl – so richtig geht es eigentlich nicht. Als ausländische Yacht braucht INVIA eine cruising license. Die kann man eigentlich per CBP Roam gleich mit beantragen. Funktioniert aber nicht: Die App scheint einen Bug zu haben. Ich telefoniere mit einem officer von CBP Puerto Rico. Er meint ich solle unsere Einreise erstmal ohne cruising license beantragen. Das klappt zügig, per Video-Chat müssen die capitania und ich in die Kamera grinsen, der officer am anderen Ende vergleicht das, was er sieht, mit unseren Passbildern und den Daten auf unserem US Visum. Alles paletti – nur unsere crusing license haben wir noch nicht. Am Ende stellt uns der officer zu seinem Vorgesetzten durch, der kurzerhand am Telefon alle Daten abfragt und uns eine License ausstellt. Auf meinen Wunsch hin für 1 Jahr, dann können wir sie später bei Ankunft an der US Ostküste noch verwenden.

Die im BLOG zuvor erwähnte Genehmigung der Gesundheitsbehörde von Puerto Rico wollte keiner sehen und stellte uns auch keiner aus. Auch unseren Impfstatus (Ausländer dürfen nur geimpft in ein US Territorium einreisen) wollte bei der Einreise keiner sehen. Ebenso wenig unseren Covid-Test.

Vorzeigen muss man seinen Impfstatus aber beim Betreten einer Bar, eines Restaurants oder Cafes.

Eindrücke aus Culebra

Wir sind schreibfaul geworden. Die bereits bekannten Gegenden abzusegeln bringt nun mal wenig Neues, über das wir berichten könnten. Andererseits wissen wir grob, was auf uns wartet, und das ist beim zweiten Besuch von Puerto Rico hilfreich.

Wir kommen mit niedrigen Erwartungen, denn wir konnten in der letzten Saison nicht warm werden mit dem Land. Das Einklarieren in Culebra war in der letzten Saison ein harziger Start. Ein fast ausgestorbener Ort mit verängstigt Abstand haltenden Menschen. In diesem Jahr dann positive Erfahrungen beim Einklarieren. Und Bars und Restaurants geöffnet, Musik in den abendlichen Straßen. Die Insel lebt wieder!

Verankert vor dem langen Flamenco Beach verbringen wir zwei schöne Tage.

Ganz im Hintergrund ankert INVIA
Wanderung entlang des kilometerlangen Sandstrands der Flamenco Bay auf Culebra

Immer wieder regnet es
Zwei alte US Panzer in der Flemaco Bay. Der hier leicht erhöht auf einem Hügel…
… und der hier im Wasser

Im Weiteren stoppen wir nach einem Halt an der Ostküste zum Schlafen nur noch dort, wo uns Besonderes erwartet.

Kurzer Übernacht-Stopp in Puerto Patillas. Auf dem Weg von Culebra nach Salinas

Darüber mehr im nächsten BLOG den wir in Kürze nachreichen. Wird Zeit, schliesslich sind wir schon auf dem Sprung in die Dominikanische Republik.

Bildergalerie

2 Antworten auf „Covid stoppt uns“

  1. The Covid adventures are crazy still. No consistency anywhere. I think people/governments still done know what to do. We had to show vaccination card and ID to have dinner in Chicago, where we were visiting my family. My mother had surgery so we were there to support her. She did well and we are back home, but it was interesting to see how different places are adapting.

    1. Consistency in governmental orders? Makes me laugh.
      When we landed in Atlanta end of last year, coming back from Panama, there was a huge super – huge queue lining up for CBP. Took us more than 2 hours. I saw tons of signs „stay 6 feet apart“. We stood in the line packed like sardines in a can. When airport officials came telling us to move and close the gaps.

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