Coronavirus – unser Plan A, B & C

Unsere Kinder aus Zürich haben uns Bilder von leergeräumten Regalen geschickt. Regale, in denen sonst Nudeln & Konserven oder WC-Papier steht. Alles leergekauft – ich kanns kaum glauben! Freunde & Verwandte aus der Schweiz und Deutschland berichten über ihre Erfahrungen aus dem täglichen Leben.

Es ist beileibe nicht so, dass wir hier unberührt auf der Insel der Glückseligen weilen. Die Entwicklungen rund um die Coronavirus – Pandemie (oder doch nur – Hysterie ?) überschlagen sich. Auch hier beginnen die Menschen mit Hamsterkäufen. So konnten wir in der Nanny Cay Marina kein Küchenpapier mehr kaufen: Die Menschen waschen sich vermehrt die Hände und verwenden zum Abtrocknen Einmal-Papiertücher.

 

Die Virgin Islands haben jetzt ihren ersten bestätigten Fall und reagieren. Auch andere Inselstaaten erlassen Einreisebeschränkungen. Das betrifft Fähren & Kreuzfahrtschiffe, die nicht mehr anlegen dürfen – was der gesamten Branche massenweise Stornierungen, und bald den totalen Stillstand, beschert. Aber auch uns Yachties betrifft es:

Jeder Reiseplan ist derzeit Makulatur.

Nicht immer sind die erlassenen Regelungen sinnvoll oder eindeutig. Manchmal lautet die Anweisung lapidar, dass Reisende aus Ländern wie Deutschland nicht mehr rein dürfen. So – was heisst das nun? Reisende, die kürzlich in Deutschland waren? Oder Reisende mit einem deutschen Pass? Im Zweifel hat man an der Grenze keine Chance, denn fast jeder Beamte wird auf Nummer Sicher gehen und stur nach dem Wortlaut handeln.

Ich habe aber die Hoffnung (und die stirbt bekanntlich zuletzt), daß alle unklaren Regeln nachgebessert werden. Und habe dann ferner die Hoffnung, daß man die Restriktionen nicht an der Staatsbürgerschaft sondern am Aufenthaltsort der vergangenen Wochen festmacht. Trinidad hat es schon vorgemacht: Man will bei der Einreise die letzten 10 Aufenthaltsländer des Schiffes seit Januar 2019, und die der Crew in den letzten 21 Tagen wissen. Davon wird dann die Genehmigung oder Verweigerung der Einreise abhängig gemacht. Das macht noch Sinn – hilft uns aber auch nicht wirklich weiter.

Unsere Pläne wären gewesen:

Wir wollten von den BVIs nach St Croix (USVI). Dort hat man aber soeben den 1. Fall einer Infektion gemeldet. Stört mich jetzt nicht so sehr – aber wie wird man dort reagieren? Von St Croix wollten wir in die Spanish Virgin Islands. Laut Informationen aus dem Internet haben diese Inseln aber soeben jegliche Einreise untersagt. Danach wollten wir nach Puerto Rico, wo wir eine Landreise geplant hatten. Und auch das Aufstocken unserer Vorräte, denn die Virgin Islands sind wirklich teuer. Ob uns Puerto Rico rein lässt, ist derzeit aber unklar. Von Puerto Rico wollten wir in die Dominikanische Republik. Dort jedoch gibt es bereits etliche Fälle mit Erkrankungen. Es steht zu befürchten dass wir dann, wenn wir von der DomRep weiter in die Bahamas oder nach Turks&Caicos wollen, nicht einreisen dürfen. Und was die USA noch so alles planen ist auch ungewiss. An sich wollten wir die HurricaneZeit an der US-Küste, z.B. Chesapeake Bay usw., verbringen.

Nun sind die Einschränkungen bei unseren Reiseplänen das Eine. Und irgendwo auch ein Luxusproblem. Viel gravierender aber wird für mich die Frage:

Wo verbringen wir & wo verbringt INVIA die Hurricane-Saison?

Die Virgin Islands sind quasi im Zentrum des Hurricane-Gürtels und mit am häufigsten betroffen. Dort können wir den Sommer über nicht bleiben!

Im Moment sammle und sortiere ich alle zugänglichen Informationen. Und halte Kontakt zu anderen Langfahrern, die vor ähnlichen Überlegungen stehen. Manche sind noch weiter süd-östlich, andere schon weiter westlich wie z.B. in den Bahamas. Oder, wie Chris & Kelly von der fayaway die wir kurz in St Marteen getroffen hatten, in Culebra auf den Spanish Virgins. Die beiden wollen ebenfalls an die US Ostküste, die sie gut kennen. Sie haben von unseren Problemen und Überlegungen gehört und sich dankenswerterweise vor Ort um Informationen bemüht. Allerdings sind die beiden schon dort, und sie haben die US-Staatsbürgerschaft – dürfen also jederzeit wieder in die USA einreisen.

Auf Facebook gibt es diverse Gruppen von Seglern und Langfahrern, z.B. nach Regionen unterteilt wie die Gruppe der Puerto Rico Cruisers & Boaters. Von dort erhalten wir wertvolle Informationen über den aktuellen Stand.

Es bleibt also spannend – drückt uns die Daumen! Zum Einen dass wir gesund bleiben, und zum anderen dass wir an den noch kommenden Grenzen keine Probleme bekommen.

Derzeit habe ich mir folgende Pläne parat gelegt:

Plan A:
An die US Ostküste wie vorgesehen. Ohne Kuba und notfalls auch ohne die Dominikanische Republik zu besuchen. Wenn auch noch ohne Puerto Rico wird es allerdings schwierig und ein längerer Schlag, bei dem sich dann die Frage stellt: Lohnt es sich, Plan A umzusetzen?

Plan B:
Nach Süden ausweichen auf die niederländischen Antillen, zu den ABC Inseln. Auf Bonaire in kristallklarem Wasser Schnorcheln und (bei mir) Tauchen. INVIA in Curacao dann aus dem Wasser holen wenn es uns dort zu heiß werden sollte.

Plan C:
Grenada oder Trinidad. Dort INVIA aus dem Wasser holen denn speziell im heissen Trinidad will keiner von uns den Sommer verbringen.

Weil grade wieder ein Katamaran der Charterfirma Moorings neben uns an die Boje gegangen ist, haben wir aktuell passabel schnelles Internet. Ich habe mir die 20:00 Tagesschau angesehen und fleissig rumgesurft. Und diesen neuen BLOG-Beitrag geschrieben.

Bei uns ein immer gern gesehener Nachbar: Diese Charterboote haben ungesichertes WiFi, in das wir uns dann gerne einloggen

2 Antworten auf „Coronavirus – unser Plan A, B & C“

  1. Ha! We too have noticed good WiFi coming from moorings yachts! Hang in there, my hope is this virus thing will settle down soon. We too are concerned about continuing to Bahamas from Ensenada Honda, Culebra. We also have a long way to go. What happens when after we head out, and then denied entry in Bahamas? Fortunately, so far groceries are good here.

    1. Alles ist im Fluss und in der Schwebe. Was heute gilt, kann sich morgen schon wieder verändern. Das Wichtigste ist eine gute Gesundheit, auch mental! Das wünschen wir uns für uns Alle. Überlegt und abgeklärt reagieren wird wohl der beste Weg sein. Sich nicht verrückt machen lassen und zu gegebener Zeit die offiziellen Kanäle zu Rate ziehen hilft, dass wir ruhig und besonnen bleiben.

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