Gefangen im Paradies

Die Grenzen werden dicht gemacht. Seit heute haben auch die British Virgin Islands die Einreise untersagt. Für alle – egal ob per Flugzeug oder Segelyacht.

Stört uns – momentan noch – nicht: Wir sind ja schon drin.

Dumm ist eher, dass die BVIs nur eine Einreiseerlaubnis für max. 4 Wochen erteilen. Will man länger bleiben, muss man zum einen die Yacht für 200 USD temporär importieren, und zum anderen persönlich bei der Hauptstelle der Immigration vorstellig werden, um eine Verlängerung zu beantragen. Die auch verweigert werden kann!

Andere Inseln machen es einem da leichter: Bei den meisten bekommt man gleich eine Erlaubnis für 3 oder gar 6 Monate.

Gut zu erkennen: Wir halten unsere Sozialdistanz ein.

Trotz Sozialdistanz muss ab und an ein Bar- oder Restaurantbesuch drin sein. Nur auf dem Schiff wird irgendwann langweilig – auch im Paradies. Auf die Idee, dieses Bild zu machen, kam ich erst als ich das Carib ausgetrunken hatte….

Wir hatten uns entschieden, erstmal möglichst lange hier in den BVIs zu bleiben: Es ist schön hier. Und es wird täglich schöner, denn es wird leerer: Kreuzfahrt-Touristen, welche all die Schönheiten verstopfen, dürfen schon länger nicht mehr hierher. Ab sofort kommen auch keine Charter-Urlauber mehr. Keine übermütigen aber unwissenden & wenig fähigen „Credit Card-captains“ mehr. Bars & Restaurants haben noch offen, sind aber leerer als üblich. Als Vorsichtsmaßnahme haben aber auch wir den Besuch eingeschränkt bzw. halten einen gewissen Abstand. Und wir überlegen täglich neu, was wir machen.

Wars richtig, erstmal hier zu bleiben? Und wie geht’s weiter? Noch ist keine Eile geboten, die Hurricane-Saison beginnt erst in ein paar Monaten. Offiziell im Juni, aber so richtig gefährlich wird es ohnehin erst ab Ende Juli. Mit dem Gipfel rund um den September.

Heute haben wir uns konkreter mit unserem Plan C befasst. Denn was nützt uns Plan A (US-Küste), wenn wir an vielen Inseln wie Puerto Rico & Dominikanische Republik (Kuba sowieso wegen unserer Versicherung) vorbei segeln müssten? 1.300 Seemeilen hoch in die Chesapeake Bay, um dann im Herbst alles wieder gegenan zu machen, weil wir dann vieles was wir ausgelassen hatten besuchen können? Denn über eine neue Entwicklung darf ich hier brandheiß und exklusiv als Erster berichten: Meine capitania will weiterhin segeln! Ein Verkauf der INVIA ist kein Thema mehr, ihr gefällt es hier in den Virgin Islands so gut, sie will von „Aufhören mit dem Segeln“ nichts mehr wissen.

Unser Plan B – Curacao – ist derzeit obsolet: Curacao hat die Grenzen dicht gemacht. Wobei das derzeit auch für Plan C (Trinidad) gilt. Allerdings haben wir und viele andere die Hoffnung, dass man die Regeln in einigen Wochen ändert. Vielleicht auf eine Gesundheitsprüfung abstellt, und/oder auf den Aufenthaltsort in den vergangenen x Tagen.

Segeltechnisch wäre Plan B nicht ideal, um im Herbst/Winter in diese Region zurück zu gehen, da weitab und weit im Westen gelegen. Hätte also für den Rückweg einen längeren Schlag gegenan bedeutet. Der Vorteil von Plan B wäre allerdings, dass wir uns in Bonaire auch in der Sommerhitze eine Zeitlang aufhalten können. Während zumindest Trinidad einfach kein schöner Ort dafür ist. Dennoch wären auch die ABC Inseln für uns kein Ort, um den gesamten Sommer dort zu verbringen.

Wir würden daher INVIA in Curacao aus dem Wasser holen und für längere Zeit verlassen. Was natürlich auch für Grenada, und erst recht & für noch längere Zeit für Trinidad gilt.

Auch die capitania hat am Schorcheln gefallen gefunden
Und so erkunden wir zusammen die wunderbare Unterwasserwelt, die sich hier dicht unter der Wasseroberfläche zeigt
Und ich bringe endlich mal meine GoPro zum Einsatz

Bei Norman Islands gibt es einige faszinierende Höhlen
Bildergalerie:

6 Antworten auf „Gefangen im Paradies“

  1. Für welchen Ort ihr Euch dann schlussendlich entscheidet, bleibt gesund und lasst Euch nicht unterkriegen. Es sei denn, ihr taucht ab in dieser schönen Inselwelt :-)) Und liebe Dorothee, es ist schön, Dich weiterhin auf dem Wasser zu treffen.

  2. Es freut uns sehr zu lesen, dass es auch nach diesem Sommer weiter geht mit der Invia!! Vielleicht muss auch die Capitania mal etwas vermehrt in die Routen- und Destinationsplanung eingreifen – und wer weiss, vielleicht gibt es dann doch noch viele Jahre auf der Invia (Augenzwinker).
    Mit etwas sind wir nicht ganz einverstanden: auf den ABC Inseln lässt es sich sehr wohl eine ganze Hurrikan Saison verweilen!! Können das jederzeit sehr empfehlen.
    Köbi und Pia / SY Lupina

    1. Hallo Lupina!
      Ich bin sicher es ist wunderschön insbesondere auf Bonaire. Unser Problem ist hauptsächlich die große Hitze im Sommer. Gerade die capitania kann – wie viele Frauen im selben Alter – große Hitze nicht haben. Und ich bin auch kein Fan davon. Wir empfanden beide die Zeit ab Ende Mai (und bei unserer Rückkehr im Oktober) in Trinidad & Tobago als sehr anstrengend.
      Ich fürchte es wird schlichtweg zu heiß.

      1. Das ist eben das Wunderbare auf den ABC! Der Wind ist fast garantiert und deshalb die Hitze absolut erträglich. Wichtig aber ist: das Schiff muss im Wasser bleiben – denn nur da hast du genügend Durchlüftung und von unten eine Kühlung (27°C „kaltes“ Wasser). Und auch wichtig, an einem Ort ankern, wo das Baden und Schnorcheln Spass macht.

        1. Danke für diesen Anstupser, nochmals über das ABC nachzudenken. Wir überlegen. Viel hängt davon ab wie die Lage sich weiter entwickelt. Mit entscheidend ist auch die Frage, ob wir überhaupt nach Europa reisen können – und was wir (als Wohnsitzlose) dann dort überhsupt machen. Sich monatelang einschliessen?

          Dann lieber auf dem Schiff bleiben!

          Mit der Hoffnung, dass wir auf und von den niederländischen Antillen noch die besseren Möglichkeiten haben.

          Unabhängig von der derzeit bockierten Reiseroute entlang der Großn Antillen & Bahamas erscheinen uns die USA derzeit nicht mehr als erstrebenswertes Ziel. Da steht der Gau erst noch bevor.

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