19,4 Kn AWS und die Kakerlake hält

Endlich hat der starke Wind nachgelassen und wir gehen nach 1 Monat Liegezeit raus aus Sint Maarten Richtung St Barth. Offenbar hatte auch eine große Kakerlake wie wir Schutz in der Marina gesucht. Sie krabbelt fleißig auf der Luvseite an unserem gesetzten Großsegel. Anders als der Captain meint wird sie auf unserem Amwindkurs nicht vom Wind weggeblasen. 19,4 Knoten scheinbarer Wind düst über das Segel, das sind 35 kmh. Warum braucht die Natur ein solch widerstandsfähiges Tier und warum muss das solche Ekelgefühle auslösen?

 

Ich lese nach: Kakerlaken überleben mehrere Tage ohne Kopf. Enthaupten reicht also nicht. Der Captain will das Tier mit dem Bootshaken zum Abflug bewegen. Das will aber partout bleiben und flüchtet in die Segeltasche. Dort ereilt sie dann der Gifttod aus der Sprühflasche.

Die Starkwindphase hat ihren Tribut gefordert. In der Orient Bay in Saint Martin wurde eine Segelyacht an den Sandstrand geblasen und blieb dort auf der Seite liegen. Schlimmer erging es einer Segelyacht in der Anse Colombier auf St Barth. Sie liegt ohne Kiel auf den Felsen.

Auf Grund Anse Colombier

Da man in der Anse Colombier nicht einklarieren kann, ankern wir zunächst vor Gustavia. Die See ist deutlich ruhiger als beim ersten Besuch im Dezember. Aber das Ankerfeld ist noch voller. Auch die Anse Colombier ist gut gefüllt.

Vor Anker Anse Colombier

Am nächsten Tag laufe ich über den schönen Weg in die Anse Flamand und weiter weniger schön nach Gustavia. Der Captain nimmt den nassen 2 Seemeilen Weg mit dem Dinghy nach Gustavia. Denn leider kann man beim Einklarieren nur 24h im Voraus ausklarieren. Wir wollen 2 Nächte in der Anse Colombier bleiben und in der 2.Nacht Richtung Antigua starten. Daher müssen wir zum Ausklarieren nochmal nach Gustavia.

Eine Taxifahrt von der Anse Flamand nach Gustavia ist eher keine Alternative zur nassen Seeroute per Dinghy. Denn eine Fahrt kostete uns im Dezember 25 Euro. Der Taxifahrer erzählte, während der Weihnachts- und Neujahrszeit sei es schwer, überhaupt ein Taxi zu bekommen. Die seien nämlich jeweils für eine ganze Woche vorgebucht von den Reichen und Schönen, die diese Zeit auf ihrer Megayacht im Hafen von Gustavia verbringen. Tatsächlich war der Hafen bei unserem Dezemberbesuch gut gefüllt, während er jetzt viele lere Plätze hat. Die Taxi Preise sind übrigens festgelegt, so dass die Fahrt außerhalb der High Season auch nicht billiger sein dürfte.

 

Eine Antwort auf „19,4 Kn AWS und die Kakerlake hält“

  1. Doch nicht schon wieder! Und Du hast so Recht Dorothee, die sind einfach nur eklig. Und lieben sogar kopfloses, schnelles segeln? Wie auch immer, Hauptsache dieses Exemplar ist ebenfalls Geschichte. Die Gefahr, Kakerlaken an Bord zu kriegen dünkt mich in den Marinas grösser wie vor Anker. Und ich frage mich, ob die evtl. sogar von ausgelegten Köderfallen angelockt werden?
    Bis bald, wir freuen uns auf ein Ungezieferfreies Wiedersehen auf Antigua

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