Puerto Rico und wir – ein (Dreier-) Paar, das nicht zusammen findet

Die capitania schlägt vor, von der Sarginsel bzw. Insel des Todes oder Isla de Muertos, wieder ein Stück zurück zu gehen. Nach Lobos oder Salinas, um dort noch einmal nach Manatees Ausschau zu halten. Die Bilder & Videos der BLUE INFINITY Crew, welche sie im letzten BLOG veröffentlicht hatte, sind auch wirklich begeisternd!

Gerne würden wir diese Erfahrung selbst machen – aber man kann auch im Segler-Leben das Glück nicht erzwingen. Ob uns beim 2. Versuch das Manatee-Glück hold wäre?

Wir durften auch ohne Manatees die tolle Mangroven-Landschaft in Lobos erfahren. Sind mit dem Dinghy durch diverse enge Kanäle gefahren.

In Salinas, wo andere über Erlebnisse mit den Seekühen berichtet hatten, haben wir am Sonntag umgehend kehrt gemacht. Zu voll und trubelig war es uns: Unzählige Jetski Fahrer, die mit voller Geschwindigkeit hin- und herrasen. Zig voll besetzte Motorboote, manche mit zusätzlich installiertem Generator, weil die Lichtmaschine des Motors allein die nötige Leistung für die Lautsprecher nicht herbrachte. Offenbar ein Sport, sich gegenseitig in der Beschallung zu überbieten. Wir fanden Salinas bei unserem 1. Besuch abtörnend. So sehr, dass wir buchstäblich auf dem Absatz kehrt machten. Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden – wem es anders ergeht – Bitte gerne, wir sind nicht das Maß aller Dinge. Es sei jedem von Herzen gestattet.

Salinas: 180 Grad Wende

Gilligan Island

Wir entschliessen uns deshalb, nicht zurück sondern mit dem Wind weiter westwärts, der Südküste entlang, zu gehen. Eine kurze Strecke, bis Gilligan Island. Wir werfen vor einem Hotel an einem Strand den Anker. Gehen anschliessend an Land. Ein anderes Bild, aber derselbe Eindruck: Puerto Rico ist nicht unsere Insel.

La Parguera

Noch geben wir nicht auf, wollen hier nicht durchrauschen. Der nächste Stopp am nächsten Tag ist deshalb wieder nur etwa 10nm entfernt. La Parguera soll sehr schön sein. Heisst es.

Was macht die deutsche Hoheitsflagge an diesem Steg in La Parguera? Wir fanden es nicht heraus.

Von aussen ist es auch sehr schön anzusehen. Aber sobald wir Land betreten, bestätigt sich auch hier unser Bild von Puerto Rico. Schöne Landschaft – aber ansonsten kommt einfach keine Begeisterung auf.

Parguera, touristische Infrastruktur am Fließband, aber unter der Woche ohne Touristen nur trostlos.
Parguera, alles bereit für den touristischen Ansturm. Oder auch nur für die Puerto Ricaner, die hier zum Wochenende mit ihren Motorbooten herfahren?

Zusammengefasst: Wir werden mit dieser Insel aus den großen Antillen einfach nicht warm.

Puerto Rico und wir – das passt nicht zusammen.

Die Menschen sind wirklich freundlich – und auch hilfsbereit. Wie fast alle Amerikaner. All jene, die Puerto Rico schätzen, mögen mir meine Einschätzung verzeihen: Vieles ist heruntergekommen, nicht wenige Gebäude sind am Verfallen oder sehr vernachlässigt. Quasi am Aussterben. Es wirkt deprimierend, anders kann ich es nicht ausdrücken. Dagegen ist St Martin / St Maarten trotz seiner vielen Wracks ein inspirierender Quell der Lebensfreude!

Beeindruckend hingegen wieder die Mangrovenlandschaft. Auch hier fahren wir mit unserem Dinghy längere Strecken durch zahlreiche kleine „Seen“ und „Flüsse“. Sehen diverse Hinweisschilder, doch bitte mit Rücksicht auf die Manatees ein Limit von 5kn einzuhalten. Zu sehen bekommen wir ein Manatee leider wieder nicht.

Dieser grosse Zeppelin schwebt bereits bei unserer Einfahrt über La Parguera. An einer sehr langen Leine. Und sah zuvor aus als verfolgte er uns auf unserem Törn nach Parguera.

Cabo Rojo

Tags darauf wieder etwa 10 nm nach Westen, hinter dem Cabo Rojo werfen wir den Anker.

Unser herrlicher Ankerplatz hinter dem Cabo Rojo. Wir wandern zum Leuchtturm.
Dunkle Wolken am Horizont zeugen davon, dass die berühmt-berüchtigte Mona-Passage, an deren Eingang wir uns befinden, oft von schweren Gewittern heimgesucht wird.

Marina Pescadero

Am nächsten Tag dann in die Marina Pescadero in der Bucht vom Port Real.

Hier empfängt uns eine toll geführte Marina. Jose Mendez, der Manager und Eigentümer, ist in vielen Cruiser-Foren bekannt und empfohlen. Und tatsächlich: Alles ist perfekt organisiert und vorbereitet. Wir hatten unseren Liegeplatz vorab per Email reserviert und werden bereits erwartet. Alles ist vorbereitet, jeder Mitarbeiter weiss Bescheid dass heute die INVIA kommt. Auch der vorbestellte Mietwagen für den nächsten Tag ist parat. Wir gehen zuerst an die Tankstelle und füllen unsere Dieseltanks auf. Zu traumhaft günstigen Preisen: Umgerechnet etwa 80 US Cent je Liter. USA eben.

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