Verhaftet bei der Einreise

Kein Witz: Ich wurde bei der Einreise in die Schweiz am Flughafen Zürich festgenommen. Was für eine nette Begrüßung….

Inzwischen bin ich wieder auf freiem Fuss, aber das Erlebnis wirkt noch nach.

Bis zur Ankunft in Zürich verlief unsere Rückreise laut Plan: Viele Stopps, langer Aufenthalt in Barbados und vor allem in London. Etwas dumm, dass die Lounge mit Day Spa in London Heathrow wegen Covid 19 geschlossen war. Hatte ich doch eingeplant, dort u.a. duschen und ein paar der insgesamt 9 Stunden Wartezeit nett verbringen zu können. So aber sitzen wir unsere Wartezeit im teilweise geschlossenen Terminal 2 ab.

Airport London Heathrow Terminal 2

Gefangen in der Sicherheitsschleuse

Angekommen in Zürich, gehe ich dieses Mal nicht mit meinem deutschen Personalausweis durch die Grenzkontrolle. Sondern gehe mit dem Pass durch die automatische Kontrolle.

Das hätte ich wohl besser sein gelassen!

Die 1. Türe öffnet sich, ich trete in den Schleusenbereich. Dann schliesst sich die Tür hinter mir, die vordere aber bleibt zu. Rundherum gehen die roten Lampen an und ich bleibe in der Schleuse gefangen. Die übrigen Passagiere gucken neugierig, während die Schweizer Grenzpolizei auf mich zukommt. Ich werde abgeführt. Nicht in Handschellen, aber man nimmt mich doch recht robust ran. Auf meine verdutzte Frage, was denn los sei, teilt mir ein Grenzpolizist mit, das wisse er nicht. Ich warte in einem Vorraum, während ein Grenzpolizist mit meinem Pass in der Hand am Computer herumtippt. Ich kann aus dem Augenwinkel erkennen, dass er dort ein weiteres Bild von mir auf dem Schirm hat, das nicht identisch ist mit dem Bild aus meinem Pass. Könnte das ein Bild aus meinem alten Schweizer Führerschein oder meiner alten Schweizer Niederlassungsbewilligung sein?

Nach einer gefühlten Unendlichkeit kommt er zu mir zurück und teilt mit, er übergibt mich jetzt an die Stadtpolizei. Die würde mir auch darlegen, worum es geht. Es erscheint ein uniformierter Polizist – unbewaffnet, was mich schon etwas beruhigt denn ein schweres Verbrechen kann man mir dann wohl nicht zur Last legen. Ich werde in einen weiteren Raum geführt, aber noch immer wird mir nicht genau erklärt, was denn nun los sei. „Irgendwas mit dem SVA“ sagt man mir. Hmm. Die SVA ist die Sozialversicherungsanstalt Zürich, die wir mit unseren AHV Beiträgen (Beiträge zur Schweizer Rentenversicherung) immer kräftigst gesponsort haben.

Ich bekomme ein Formular überreicht, in dem ich eine Menge Angaben zu machen habe. Über meine Mutter, meinen Vater usw. usw.

Dann endlich, endlich, wird mir mitgeteilt was man mir zur Last legt.

Ich falle fast vom Stuhl!

Wir haben zum Ende August 2018 unsere Zelte in der Schweiz abgebrochen. Morgens habe ich Schlüssel und Papiere für unser Auto an den Käufer übergeben. Anschliessend wurde die leergeräumte und sauber geputzte Wohnung übergeben, bevor wir nach Valencia, zur INVIA – unserem neuen Wohnsitz – geflogen sind. Für die Post war ein Nachsendeauftrag zu unserer Scanbox in Berlin eingerichtet. Für alle amtlichen Rückfragen und noch zukünftige Steuerbescheide haben wir eines unserer Kinder (mit Wohnsitz Zürich) als Zustellbevollmächtigten benannt. Zudem eine ordentliche Vorauszahlung für die noch offenen, unbearbeiteten Steuererklärungen hinterlegt – die Schweizer Behörden sind hier immer sehr langsam aber sehr pingelig. Ebenfalls hatten wir für noch offene SVA bzw. AHV Abgaben eine mehr als üppige Vorauszahlung geleistet.

Was also war passiert?

Es war nicht „Irgendwas mit der SVA“ wie ich wohl irrtümlich verstanden hatte, sondern „Etwas mit dem STVA“, dem Strassenverkehrsamt. Meine geliebte capitania war an unserem allerletzten Abend in Zürich, kurz vor Mitternacht und kurz bevor wir dann tags drauf alles übergeben hatten, mit dem auf mich zugelassenem Auto unterwegs. Und hat dabei ein Rotlicht, also eine rote Ampel, überfahren. 0,5 Sekunden, nachdem diese von Gelb auf Rot umgeschaltet hatte.

Die Busse wird normalerweise dem Halter zugestellt. Nur hatten wir ja keinen Wohnsitz mehr. Warum sie mich nicht per Nachsendeauftrag an die Scanbox erreichte weiss ich nicht, denn in allen anderen Fällen funktionierte sowohl die Nachsendung wie die Scanbox 100%ig zuverlässig. Aber amtliche Schreiben tragen wohl den Vermerk „Nicht nachsenden sondern mit neuer Anschrift zurück“. Auch verstehe ich nicht, warum man sich nicht bei unserer ehemaligen Wohnsitzgemeinde erkundigte. Denn dort war eines unserer Kinder als Zustellbevollmächtigter für alle noch unerledigten amtlichen Belange genannt. Dort gingen und gehen auch regelmäßig z.B. noch offene Steuerbescheide ein – nichts aber zu diesem Verkehrsvergehen.

Ich bezahle an Ort und Stelle die Busse von 250 CHF und weitere 250 CHF als Gebühren für den Gerichtsentscheid, dann bin ich wieder auf freiem Fuss. Und habe etwas zu erzählen. Und das Beste kommt zum Schluss: In 3 Wochen, Ende August, wäre die ganze Sache verjährt gewesen!

 

Wir verbringen zunächst 2 Nächte in Zürich. Dann gehts nach Lenzerheide in die Schweizer Berge.

Ein sehr schönes Wiedersehen feuern wir auf der Hörnli-Hütte von Arosa mit der Köbi & Pia von der Lupina. Wir haben uns zuletzt letzet Saison in Grenada/Carriacou getroffen und seither immer per EMail & WhatsApp Kontakt gehalten. Die Lupina liegt in Bonaire während ihre Crew einen Heimatbesuch in der Schweiz macht:

Crews der LUPINA und INVIA

Wir geniessen das traumhafte Bergwetter und gehen täglich wandern:

Bevor es weiter nach Bayern geht.

Mit Bus & Zug gehts weiter auf Heimatbesuch nach Bayern. Nicht ohne bei herrlichem Wetter einen Stopp in einem Münchner Biergarten einzulegen!
Bildergalerie:

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