Unwetter im Reptilienland

Wir haben gerade die Exumas verlassen. Der gestrige Abend und die Nacht waren geprägt durch Gewitter. Zeichen für das nahende Saisonende. Mit uns waren die Leguane und Möven der Allen Cays froh darüber, dass alle Unwetter die Inselwelt folgenlos passierten.

 

Die Allen Cays sind die nördlichsten Felsinseln der Exumas. Hier leben die Northern Bahamian Rock Iguanas. Verwandte der Leguane, die wir auf Bitter Guana Cay gesehen hatten. In den Allen Cays gibt es mit Allen’s Cay, Southern Allen’s Cay, and Leaf Cay gleich drei Inseln mit Leguanen. 

New Providence ist nicht weit, die Insel, die mit Nassau die einwohnerreichste Gegend der Bahamas stellt. 70% der Bevölkerung der Bahamas lebt in Nassau. Tourismus ist eine bedeutende Einnahmequelle und das sehen wir trotz Covid. Bereits ab 9 Uhr morgens kommen Speedboote mit Touristen und ankern direkt am Strand von Leaf Cay. Denn hier reicht die Wassertiefe dafür. Was für ein Unterschied zum Nachmittag davor, als wir unseren Anker in den Allen Cays fallen ließen und die herrliche Ruhe genossen.

Speedboote direkt am Strand bei den Leguanen

Jetzt verstehen wir die Hinweise in der Broschüre über Leguane, die wir im Nationalpark bekamen. Darin heißt es, man solle nur die Leguane auf Leaf Cay füttern, nicht die auf den anderen Cays. So wird der Eingriff in die Natur wenigstens auf eine Insel begrenzt. Bei unserem Stopp auf Bitter Guana Cay hatte ich mir zu wenig Gedanken dazu gemacht, wie stark das Füttern das Sozialverhalten der Leguane verändert.

Die Leguane hier sind teilweise sehr groß. Sie können bis 12 kg schwer und bis zu 40 Jahre alt werden.

Blick von Leaf Cay auf Invia
Ruine auf Leaf Cay

Am späten Nachmittag ziehen dunkle Wolken von Norden heran. Von den nördlich gelegenen Inseln berichten bereits Segler über schwere Gewitter und starke Winde. Zwei Gewitter ziehen in ausreichendem Abstand an den Allen Cays vorbei. Das zweite sendet starke böige Winde in unsere Ankerbucht. Ein weiteres kommt in der Nacht, näher zwar, aber nicht direkt zu uns. Dieses bringt Regen wie aus Kübeln. Invia ist danach sauber.

Die Gewitter mahnen uns, die sich ändernden Wetterbedingungen ernst zu nehmen. In der letzten Saison hatten wir von den amerikanischen Seglern oft genug gehört, dass sie um Mitte Mai zurück an die USostküste gehen, weil ab dann das Gewitterrisiko steigt.

Gerne würden wir länger in den Bahamas bleiben. Eigentlich sollten jetzt Eleuthera, die Abacos und dann der Absprung von Grand Bahama an die US-Ostküste folgen. Doch beim Captain hat kurz vor knapp seine Phobie vor Covidtests so durchgeschlagen, dass wir unsere Pläne ändern. Die ursprüngliche Route hätte uns zwar ohne Covidtest von den Exumas nach Eleuthera einreisen lassen. Für die Weiterreise in die Abacos wäre aber ein PCRtest in Eleuthera sowie ein Schnelltest an Tag 5 in den Abacos angefallen. Um das zu vermeiden führt unsere Route nun über die Berry Islands nach Grand Bahama, diese Route ist testfrei. Da die Berry Islands wenig Infrastruktur haben, legen wir einen kurzen Zwischenstopp in Nassau zum Verproviantieren ein. Der Stopp gilt als testfreier Transit, wenn wir kürzer als 24h bleiben. Da wir ohnehin keine Stadttour in Covidzeiten planen, ist die Zeitgrenze kein Problem.

Wir haben immer noch nicht herausgefunden, was das ist. Essbare Früchte oder ungenießbar, gar giftig, das ist hier die Frage. Gesehen haben wir sie bereits auf mehreren Inseln der Bahamas, nicht aber zuvor in der südlichen Karibik.

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