Vor der Einfahrt in die Marina Santa Cruz de la Palma mussten wir etwas im Vorhafen warten, weil am inzwischen in der Einfahrt zur Marina installierten Schleusentor gearbeitet wurde und daher eine Einfahrt nicht möglich war. Anfangs lagen wir bei nur leichtem Wind ruhig, doch sobald der Passat blies, kam unerträglicher Schwell in der Marina auf. Die Schiffe tanzen dann regelrecht trotz etlicher Festmacher. Uns riss sogar einer der Festmacher, siehe spätere Blogbeiträge. So nett die Insel auch ist und so freundlich die Marineros, dieser Schwell ist unerträglich und eine Riesenbelastung für Klampen, Festmacher und Nerven.
Wir brachen im Morgengrauen von La Gomera in Richtung La Palma auf, um rechtzeitig zum Abholen unseres Spinnakers in Santa Cruz Airport einzutreffen. Der Morgen bescherte tolle Blicke auf Teneriffa mit Teide, ein wolkenloses Gomera dekoriert mit ein paar Hintergrundballen und wallendes Grau mit Regenbogen über La Palma. Für den Vortag war in La Palma Starkregen angekündigt worden mit Warnstufe Gelb. Angesichts des Wolkenhimmels befürchten wir, mitten in ein zeitlich verzögertes Unwettter einzufahren.
Mehr als ein paar Nieselregen werden es dann aber zum Glück nicht. Dafür dreht der Wind recht. Zunächst kommen wir nur unter Motor weiter. Anders als gedacht ist dann kein Amwind für das Leichtwindsegel Code 0 im Programm, das wir noch gesetzt hatten. Also runter damit und das Vorwindsegel Code D rausgeholt. Als wir noch mit Räumen und Setzen beschäftigt sind, dreht der Wind erneut, das Wasser zeigt am Horizont verdächtige Kräusel, offenbar schon wieder eine Winddrehung. Code D wieder rein in die Segelllast, abwarten. Der Wind dreht hin und her, nimmt zu, bevor er sich auf perfektem Vorwindkurs für das Code D einpendelt. Rauf damit und ab geht die Fahrt Richtung La Palma, das immer noch unter einer Wolkenglocke liegt.
Vorschriftsmäßig melden wir uns 2 Seemeilen vor La Palma auf Kanal 06 bei La Palma Traffic. Erst nach wiederholtem Anfunken kommt von dort die Bestätigung: Einfahren möglich, derzeit kein Verkehr im kommerziellen Hafen. Als wir in das Hafenbecken einfahren, heißt es über Kanal 09 von der Marina: Warten, im Hafen wird momentan gearbeitet. Also im Vorhafen längsseits an den Betonpier und warten, bis im Hafen das gegen Schwell installierte Einfahrtstor geöffnet wird. Am Reception Steg in der Marina werden wir von zwei sehr hilfsbereiten Marineros empfangen, die sich für die Warterei im Vorhafen entschuldigen. Etliche der Boxen im Hafen sind frei, so dass Anlegen einfach ist. Toiletten und Duschen sind sehr sauber, alles ist sehr freundlich. Zu Fuß in die Stadt ist es nicht weit. Also alles bestens.
Touristisch ist es hier, mehr, als wir das auf Teneriffa in der Marina Santa Cruz empfanden. Am Airport, wo wir unser bestelltes Segel abholen, wirbt sogar „Schaulinsland Reisen“.
In der zugegeben sehr schönen Innenstadt von Santa Cruz hört man Vieles, aber eher wenig Spanisch.
Wir werden die Insel weiter erkunden. Der Mietwagen ist gebucht und wir warten voller Freude auf den morgigen Besuch unserer Tochter.
Hi ihr beiden, ich bin durch Zufall auf außen Blog gestoßen als ich nach Erfahrungsberichte zu Outremer gesucht habe. Und nun habe ich den Tag verbracht euren ersten Schritten, die nun ja schon einige Zeit zurückliegen, zu Folgen. Mir gefällt die Mischung aus Erfahrung an Land und aber immer wieder auch seglerische Details und der Umgang mit den technischen Herausforderungen, die Ihr macht. Kurz gesagt: Ich mag Euren Blog. 🙂
Viele Grüße aus Hamburg
PS. Es heißt meines Wissens der Code O und der Code D.
Du hast vermutlich recht mit dem bestimmten Artikel „der“…..