Nassau

Wie die capitania bereits schrieb, scheidet wegen der dann obligatorischen mehrfachen Hirnstecherei ein Weg über Eluthera aus. Ergo gehen wir in die Berry Islands, die als schön und ruhig beschrieben werden. Mit einem Zwischenstopp in Nassau, denn die Vorräte an frischem Obst & Gemüse sind fast alle. Wer die capitania kennt, der weiss: Sowas geht gar nicht.

Ansonsten wollen wir uns in Nassau nicht aufhalten, auch nicht essen gehen. Obwohl es zahlreiche Möglichkeiten dazu hat – aber in Nassau leben 70% der Bevölkerung der Bahamas und entsprechend höher sind die Covidzahlen. Solange wir nicht geimpft sind, wollen wir nichts mehr riskieren. Nicht jetzt, wo die Uhr für unsere Abreise immer lauter tickt.

Die zunehmenden Gewitter mahnen uns ans Ende der Segelsaison in den Bahamas. Wir müssen uns langsam auf den Weg Richtung USA machen. Bzw. parat dafür sein, denn so einfach wird das nicht, wir brauchen ein passendes Wetterfenster, damit wir den Golfstrom nutzen können und nicht bekämpfen müssen. Dazu kommen auch noch unsere Versicherungsbedingungen. Das Thema beschäftigt mich zusehends, aber darüber mehr in einem späteren BLOG.

Die Überfahrt ist nicht super-angenehm: Eine kurze Hackwelle von der Seite lässt INVIA hoppeln. Auch die erste Hälfte bei der Einfahrt nach Nassau hat noch recht Welle (dann von hinten), die verliert sich jedoch mehr und mehr, je näher wir dem Zentrum kommen. Vor dem Nassau Harbour Club werfen wir unseren Anker und gehen mit dem Dinghy an Land.

Blick auf Paradise Island gegenüber von unserem Ankerplatz

Wir machen das Dinghy an einem Pfahl in der Marina fest, so dass wir niemanden behindern, und gehen durchs Gelände nach draussen. Während die capitania in den Freshmarket genau gegenüber läuft, suche ich einen ship-chandler (Händler für Schiffszubehör).

Keine Karten & Törnguides

Ich hätte gerne einen Törnführer für die US-Ostküste – bis dato habe ich den nirgends bekommen. Auch habe ich festgestellt, dass unsere Navionics-Karten im B&G Plotter nur bis Florida reichen. Für das Gebiet nördlich davon muss ich eine weitere SD-Karte kaufen. Online erwerben kann man die Navionics nicht, aus Gründen des Kopierschutzes geht nur ein physischer Versand. Der 1. Laden ist Lightborne Marine und hat bereits geschlossen. Ich laufe weiter zum nächsten, Harbourside Marine. Die haben viel Auswahl, aber nichts für die USA und auch keinerlei elektronische Karten.

Gut, es ist jetzt nicht wirklich ein Drama: Einen Törnführer können wir auch in den USA noch erwerben, und bis zu unserem 1. Landfall müssen die Infos aus dem Internet reichen. Eine Navigationskarte für die USA habe ich zudem auf meinem Handy – hierfür kann man nämlich alle Karten online erwerben. Und ausserdem habe ich eine Raster- und eine Vektor-Karte für den PC am Navi-Tisch. Das ist nicht ganz so bequem wie auf dem Plotter direkt am Steuerstand, funktioniert aber auch. Ohnehin navigieren wir hier in den Bahamas oft mit den Raster-Explorer-Charts auf dem PC und nicht mit dem Plotter. Martina & Dani von der VAIREA berichten mir per WhatsApp, dass sie aktuelle CMAP Karten für ihren Plotter per Internet ordern und auf eine leere SD Karte laden konnten. Das wäre auch noch eine Option, aber ich mag CMAP nicht so und denke, wir belassen es bei Handy & PC.

Solomons Freshmarket

Also laufe ich zurück und helfe der capitania beim Tragen der halben Tonne Frischware. Sie schwebt bei meiner Ankunft bereits auf Wolke 7, was bei dieser Auswahl auch kein Wunder ist:

Die Auswahl ist so gross wie nirgends zuvor in den Bahamas, aber die Preise sind gesalzen. Eine 100gr Tafel Schokolade 8 USD, 1 Liter Milch ab 3,50 USD aufwärts usw. usw. Günstig erstaunlicherweise SoftDrinks wie Coca Cola: die Dose rund 60 Cent beim Kauf im 6-Pack.

Mit Einkäufen bepackt geht´s durch den Nassau Harbour Club ins Dinghy und zurück zur INVIA

Wir verstauen die Lebensmittel und verbringen den Abend an Bord. Es gibt u.a. die soeben erworbenen Steaks mit frischem Cima di Rape.

Blick von INVIA auf die Brücke hinter uns. Wir liegen im Eastern Channel, hinter der Brücke liegt der eigentliche Nassau Hafen

Tags drauf schnell noch den Müll im Nassau Harbour Club entsorgen, den kräftigen Regenschauer abwarten und dann geht’s Anker auf. Vorbei u.a. an der imposanten „Skyline“ von Nassau u.a. mit dem Hotel Atlantis.

Das Hotel Atlantis

3 Antworten auf „Nassau“

    1. Hmm… Ich bin schon auf Cola mit Whiskey statt Rum umgestiegen. Weil uns der karibische Rum ausgeht und ich den Rest der capitania für Ihre Cocktails überlasse.

      Aber keine Schokolade mehr? Ne Pia, das geht zu weit! Auch wenn die Lindt hier made in USA ist und so gar nicht wie Lindt made in Kilchberg schmeckt.

  1. Ich wusste es! Schokolade wächst auf Bäumen und ist daher Frischware! Danke lieber Bruder! Hatte schon ein schlechtes Gewissen weil man mir einreden wollte, Schokolade sei schlecht und ungesund… ha! Endlich! Der Beweis!

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