Im Land der Drachenbäume

Es regnet – mal wieder – in Santa Cruz. Der Nordosten ist  der regenreichste Teil von La Palma. Klar, es ist hier auch recht grün. Wir wollen nochmal wandern, haben aber keine Lust auf Regen. Ein Blick auf die diversen Webcams zeigt uns, wo die Sonne lacht. Tatsächlich ist der Sonnenschein auf der kleinen Insel regional sehr unterschiedlich verteilt. Der Süden ist wie erwartet trocken & sonnig, bietet aber hauptsächlich Vulkanlandschaft. Will die capitania nicht. Kennen wir auch zur Genüge von Lanzarote.

 

Tazacorte – der angeblich wärmste & sonnenreichste Ort der Insel – hat Sonne.

Altstadt Tazacorte

Aber auch der gesamte Westen sieht gut aus. Selbst wenn die Fahrerei langsam nervt, nehmen wir nochmals rund 1 ½ h Autofahrt auf uns und fahren ans andere Ende von La Palma. Die Strecke ist mit rund 80 km zwar nicht sooo lange. Aber der Weg über die kurvenreichen Küstenstraßen zieht sich – und inzwischen kenne ich fast jeden Strauch entlang der Strasse mit Vornamen.

Die Fahrt hat sich dennoch gelohnt. Nach dem Ausstieg in Las Tricias und dem Schnüren der Wanderstiefel beschert uns La Palma mal wieder imposante und ganz neue Eindrücke. Der hier besonders oft vorkommende kanarische Drachenbaum wird bis zu 400 Jahre alt. Ich zitiere aus Wikipedia dazu (schließlich habe ich mir selbst das alles erstmal anlesen müssen, da erspare ich mir das Klugsein und lass die Quelle direkt sprechen):

>> Einerseits wird der Name darauf zurückgeführt, dass abgebrochene Triebe meist erneut austreiben und in einer Verzweigung zwei oder mehr Triebe bilden, ähnlich einem Drachen, dem nach dem Abschlagen eines Kopfes mehrere neue Köpfe wachsen. Andererseits tritt bei Verletzungen des Stammes ein zunächst farbloser Saft aus, der an der Luft zu einem dunkelroten Harz gerinnt. Dieses Harz wird auch „Drachenblut“ genannt.

Die Guanchen, die Ureinwohner der Kanarischen Inseln, benutzten es zur Heilung von Knochenbrüchen und bei anderen Verletzungen, aber auch zur Mumifizierung ihrer Toten. Im Mittelalter war „Drachenblut“ so wertvoll wie Gold, da auch die spanischen Eroberer die heilsame Wirkung des harzigen Stoffes erkannten. Im 19. Jahrhundert wurde es als Zusatz für Zahncreme benutzt, da es im Ruf stand, Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten. Weiterhin wurde es für Lacke und Polituren, unter anderem im Geigenbau und zur Haltbarmachung von Holz an Gebäuden verwendet. Die typische dunkle Färbung der Holzbalkone und Türen beruhte ursprünglich darauf.

Normalerweise wird das „Drachenblut“ wie Kautschuk abgezapft. Dies war jedoch oft zu mühsam, deshalb wurden die Drachenbäume oft ganz umgeschlagen. Dieser Kahlschlag aus wirtschaftlichen Gründen ist dafür verantwortlich, dass der Drachenbaum vom Aussterben bedroht war. <<

Bildergalerie

Wanderung von Las Tricias nach Buracas im Nordwesten von La Palma

capitania vor einem jungen Drachenbaum
Wanderweg nach Buracas
Wanderweg nach Buracas
Las Tricias
Landschaft mit Drachenbaum
Bougainvillea
Landschaft bei Buracas
Drachenbaum
Drachenbaum
Drachenbaum
Drachenbaum
Kakteengarten

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