Hurricane Pläne

Es bewegt sich etwas. Ob es auch in die richtige Richtung geht, wird sich zeigen.

In Le Marin kommt pünktlich am Montag morgen Pochon, die Firma welche für Outremer die ganze Elektronik macht. Die haben dort eine Filiale – und auch einen neuen Windsensor.

Ruckzuck klettert ein junger Mitarbeiter in die Mastspitze, tauscht den Sensor aus und 5 Minuten später haben wir wieder realistische Windgeschwindigkeiten.

NeoMarine kommt ebenfalls und erneuert u.a. die völlig verrostete Stange in der Dusche. Ein Heidenaufwand, es muß ein großes Loch in die GfK Wand geschnitten werden. Das gleiche gilt für den Motorraum. Nur so kann die lose Badeleiter und die undichte Stelle abgedichtet werden (wir hatten bei Welle von hinten immer leichten Salzwasser Eintritt in den Motorraum).

Auch Didier kommt. Er ist freier Mechaniker, macht viel für Fischer Panda. Das Konzept für den Kühlkreislauf wird umgekrempelt: Die Hilfspumpe, welche das Meerwasser hochpumpt damit es der Impeller des Generators nicht allein schaffen muss, wird stillgelegt. Der Vetus Wasserfilter wird nach oben verlegt, in den ohnehin schon sehr engen Raum beim Generator. Der Impeller soll in Zukunft also das ganze Kühlwasser alleine machen.

Ein erster Eindruck: Scheint zu funktionieren, es kommt jedenfalls deutlich mehr Kühlwasser aus dem Auslass wie zuvor mit Hilfspumpe. Ich lasse den Generator 12h über Nacht (sinnlos) laufen. Der Impeller sieht danach noch wie neu aus. Ein erster Funken Hoffnung keimt auf, aber erst die Zeit wird zeigen ob es funktioniert. Unsere Garantie läuft im April ab, doch in diesem Punkt gebe ich nicht nach, erst nach ein paar Monaten kann und werde ich sagen, ob es jetzt passt.

Mein Fuß zeigt langsam, langsam Zeichen der Besserung. Gut so. Einen Arztbesuch erspart ich mir deshalb.

Zwischendrin treffen wir Martina und Ulli von der Baradal, einer Lagoon 38. Wir hatten uns schon im spanischen Cartagena und danach in Lanzarote kurz gesehen. Sie geben uns den Tipp, dass man mit dem Dinghy direkt zum Einkaufen bei Leader Price fahren kann. Die haben direkt hinter dem Laden einen Steg. Ich liefere die capitania ab und verziehe mich mit dem Dinghy in die schattigen Mangroven nebenan, wo Ulli schon wartet. Die Damen kaufen ein, die Herren beratschlagen derweil Lösungen für die diversen technischen Probleme an Bord eines Segelboots.

Tags drauf noch Ölwechsel beim Generator und los geht es. Bei herrlichem achterlichen Wind fliegt INVIA mit 10 – 11kn nach St Lucia in die Rodney Bay. In der großen Bucht einen Platz zu finden, an dem der Anker auch hält, ist aber gar nicht so einfach.

Schön ist es hier. Die capitania bastelt zeitgleich an einem Bericht dazu deswegen halt ich jetzt meine Klappe.

Ach halt, zum Titel des BLOGs muß ich ja noch etwas schreiben. Ich habe nämlich inzwischen endlich ein Angebot für eine Versicherung. Alle europäischen Versicherungen lehnten das Hurricane Risiko ab. Die meisten Segler nehmen das dann auf eigene Kappe weil sie sich sagen: Süd Trinidad zum Beispiel hatte noch nie einen Hurrikan. Mir ist das zu riskant. Ich brauche schließlich eine Versicherung für den unwahrscheinlichen Fall dass doch. Denn dann ist der Schaden extrem. Ich brauche aber keine Versicherung, die mir Kleinigkeiten ersetzt – das Kostenrisiko kann ich auch alleine tragen.

Über einen US Broker habe ich ein vernünftiges Angebot bekommen. Zwar mit diversen Ausschlüssen, die man aber bei Bedarf gegen zusätzliche Gebühr mit versichern kann. Cuba, Kolumbien usw. ist erstmal nicht gedeckt, auch nur bis max. 250nm offshore. Das reicht aber erstmal, denn das Wichtigste ist: Solange wir uns südlich von 12 Grad und 40 Minuten aufhalten, haben wir Deckung im Fall eines Hurrikans-Schadens. Und alles andere ergänzen wir dann in der nächsten Saison.

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