Es stinkt zum Himmel!

Und zwar gewaltig – es ist kaum auszuhalten. Ganze Küstenabschnitte müssen diesen erbärmlichen Gestank z.T. monatelang aushalten.

Nur ein kleiner Ausschnitt des langen Strandabschnitts voller Sargassum

Gemeint ist das Sargassum. Das ist das braune „Grünzeug“, das uns während der gesamten Atlantiküberquerung begleitete. Fast 2 Wochen lang sind wir immer und immer wieder durch ausgedehnte Teppiche dieser Braunalge gefahren (siehe BLOG-Beitrag http://sail-invia.com/atlantikueberquerung-eindruecke/). Stellenweise waren die Teppiche so dicht, dass wir das Gefühl hatten, wir würden gleich drin steckenbleiben. Bisher kannte ich diese Plage gar nicht. Ich war nur erstaunt, mitten auf dem blauen Atlantik soviel dieser Pflanzenteppiche zu sehen. Erst seit Leser Ralf von der SY Flora mich über dieses „braune Grünzeug“ aufklärte, habe ich mich etwas eingelesen. Riesige Teppiche werden nicht nur in der gesamten Karibik angeschwemmt. Auch die Küsten Floridas sind stark betroffen. Mehr und mehr Kalifornien, der Pazifik – und auch im Mittelmeer ist diese Alge schon zu finden. Selbst in Norwegen sollen erste Ableger inzwischen vorkommen

Das Problem:
Diese Alge entzieht dem Meerwasser den Sauerstoff. Viele Fische sterben. Damit aber nicht genug. Damit die Alge im Wasser schwimmen kann, bildet sie kleine Gasbläschen. Und die haben es in sich: An Land geschwemmt, stirbt die Alge ab, der einsetzende Verrottungsprozess setzt Schwefelwasserstoff frei. In gewaltigen Mengen. Schwefelwasserstoff – genau, das ist der Stoff, der z.B. in den „Stinkbomben“ zum Einsatz kommt, mit dem unverkennbaren Geruch nach faulen Eiern.

Über die Ursache der explosionsartigen Vermehrung dieser Alge gibt es unterschiedliche Informationen und Vermutungen. Fest steht für uns nur: Wo diese Alge an die Küste geschwemmt wird, ist der entstehende Geruch nicht auszuhalten. Einzige Möglichkeit, dem Gestank zu entkommen ist zumindest hier in der Gegend um Martinique, sich von der windseitigen Küste fernzuhalten. Im Lee der Insel haben wir bisher nur vereinzelt Pflanzen gefunden.

Entsorgung mit schwerem Gerät
Entsorgung mit schwerem Gerät
Die Arbeiter sind dem Gestank erheblich länger ausgesetzt. Alle 30 Minuten wechselt die Mannschaft durch.
Der Gestank ist unbeschreiblich – ich hielt es nur wenige Minuten aus. Grade lang genug für die Bilder
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