Wir freuen uns über das zunehmende Feedback, diverse Kommentare und eigene Erfahrungsberichte angeregt durch unseren BLOG.
Outremer 51 unterwegs
Wir freuen uns über das zunehmende Feedback, diverse Kommentare und eigene Erfahrungsberichte angeregt durch unseren BLOG.
mit Schaudern haben wir Euren Beitrag zur Einflaggung gelesen – und schreiben momentan grad unsere Fortsetzung dazu…
Ausgangslage: Wir, ein D/CH-Paar, wohnhaft in CH, haben eine 55-Fuss-Segelyacht in Holland gekauft und möchten sie nach Deutschland überführen und dort einflaggen – wofür es aus unserer Sicht gute Gründe gibt: Judith’s Heimat- und Marcels langjähriges Aufenthaltsland, ursprüngliche Herkunft der Yacht, bevor sie an einen holländischen Eigner verkauft wurde (und damit auch Standort der Werft), gute Verkehrsverbindungen Zürich-Hamburg, keine Bindung zu Holland etc… Und ja, die MwSt wurde längst bezahlt.
Alles klar? Nee – wir flaggen nur Boote deutscher Eigner mit Wohnsitz in Deutschland ein, sagt das Seeschiffsregister beim Amtsgericht Hamburg. Flaggenrechtsgesetz? Interepretieren wir nun halt mal so! Diskussionen? Keine! In Duisburg hat man zwar viel Verständnis für unser Anliegen, rät uns aber, mit dem Amt am vorgesehenen Liegeplatz Kontakt aufzunehmen, da sie eigentlich nur Schiffe mit Bezug in NRW eintragen wollen…
Momentaner Lichtblick: Eine hilfsbereite Mitarbeiterin beim Seeschiffsregister Bremen meint, dass das eigentlich schon gehen müsste (zumindest wenn Judith als die Deutsche von uns beiden ausweislich min. 51% der Yacht besitzt (geschenkt, sagt Marcel) und klärt bis nächste Woche verbindlich ab… da hoffen wir mal, dass damit die Geschichte erfreulich endet.
Falls nicht: Mögt Ihr Euch noch erinnern, welche Seeschiffsregister-Ämter damals bei Euren Versuchen hilfbereit und offen für Euer Ansinnen waren?
Wir sind Euch für alle sachdienlichen Hinweise sehr dankbar und grüssen Euch herzlich, Judith und Marcel
Spannend und interessant!
Bei Euch ist der Fall noch etwas anders gelagert als bei uns: Wir sind beide deutsche Staatsbürger, bei Euch ist es nur die Frau. Kann daher schon sein dass Judith mit 51% die Mehrheit haben muss. Denn soweit ich mich entsinne (Achtung dies ist keine Rechtsberatung, ich gebe nur mein laienhaftes Wissen wieder!) ist in der Tat die deutsche Staatsbürgerschaft oder eben eine deutsche Firma Voraussetzung fürs Erhalten der deutschen Flagge.
Bei der Frage des Wohnsitzes steht ihr offensichtlich vor demselben Problem wie wir.
Hier weiß ich auch nichts Neues ausser dem, was ich ausführlich auf dem BLOG beschrieben hatte.
Viel Glück!
Hallo Judith und Marcel,
mein allererster (!) Beitrag auf Stefans so klasse geführter Seite gilt euch. Ja, diese Flaggenrechtsgeschichte lässt einen ans Kabarett denken. Da wollte der Gesetzgeber den Anwendungsbereich der deutschen Flagge erweitern, vergisst dabei in der ausführenden Flaggenrechtsverordnung den Auslandsdeutschen und Ergebnis: An den deutschen Amtsgerichten, die die Seeschifffahrtsregister führen, wiehert entweder der Amtsschimmel ganz kräftig oder der gesunde Menschenverstand und etwas Wagemut verhelfen zum vernünftigen Ergebnis: Es kann doch wohl nicht sein, dass ein EU-Bürger die deutsche Flagge führen darf, nicht aber ein Auslandsdeutscher!?
Hamburg ist da nach unseren Erfahrungen so buchstabengetreu, dass ich dort keine weitere Mühe investieren würde. Mannheim hätte uns die deutsche Flagge offenbar erlaubt, wenn wir in Deutschland einen Flaggenrechtsbeauftragten benannt hätten. Eher interessieren wird euch aber wegen der nördlichen Lage wohl Emden. Der jedenfalls 2016 zuständige Rechtspfleger Höppner hätte uns auch weiter geholfen, an ihn würde ich mich wenden. Telefon AG Emden: 04921/951-0. Die Durchwahl des Herrn muss ich nicht unbedingt ins weite Internet posaunen…
Lasst euch nicht unterkriegen! Ich nehme allerdings an, dass eine zumindest mehrheitliche Eignerstellung von Judith als Deutscher benötigt wird. Oder vielleicht eine von euch gegründete deutsche Gesellschaft, an der ihr eventuell gleiche Anteile halten könntet – habe ich allerdings nicht geprüft, ist nur ein laut geäußerter spontaner Gedanke.
Herzlich und viel Erfolg!
Dorothee
Ahoi Stefan,
ich teile absolut Deine Bedenken was die Qualität der Outremer Werft angeht. Wir (2 Erwachsene und zwei Kinder) haben nach vielem Abwägen zwischen 51 und 45 eine 45er (die ja 48 ist) beauftragt. Das Boot soll im nächsten März ausgeliefert werden. Wir sind schon Kat erfahren und hoffen für unsere Privilege 39 die auf den Kanaren liegt bis dahin einen neuen Eigner zu finden. Trotz Kat-Erfahrung sitzt der Teufel im Detail. Wenn Ihr eine Mängelliste oder einen Tipp für uns habt, wären wir froh von Euren Erfahrungen mit der Werft partizipieren zu dürfen. Vielleicht läßt sich so mancher Fehler so von vorn herein vermeiden!?
Euch eine gute Reise und herzliche Grüsse aus Berlin Wolfram SY ATIKA (derzeit Marina San Sebastian de La Gomera)
Glückwunsch erstmal zum neuen Schiff! Damit ich nicht missverstanden werde: Ich will keineswegs Outremer-Bashing betreiben. Die Werft baut Fahrten-Katamarane mit atemberaubender Performance. Betonung genauso so wie es hier steht: Fahrten Kats mit Performance. Outremer baut weder reine, träge Fahrtenkats noch rennziegenartige Performance-Kats. Sondern genau den für mich passenden Kompromiss dazwischen.
Unsere INVIA, eine 51er Outremer, segelt sich wirklich „oberaffenhammergeil“!
Das muss nochmals gesagt werden falls ich vergaß, es hier irgendwo zu erwähnen. Mit spielender Leichtigkeit lassen wir jede Lagoon, Fountain Pajot, Privilege usw. hinter uns liegen.
Dieses Schiff macht einfach Spaß!
Und ich bin wirklich alles andere als ein Regatta-Tier. Aber, aber, aber: Ich bin deutscher Ingenieur.
Kein Perfektionist. Und ich kann – wie ich meine – auch gut improvisieren. Auch weiß ich durchaus die Kirche im Dorf zu lassen. Und wo gehobelt wird fallen Späne.
Aber:
Ich hasse Schlamperei. Ich kann es nicht ausstehen wenn Menschen ihren Job nur halb oder zu nem Viertel machen. Egal in welchem Bereich. Wenn ich etwas mache, worunter am Ende mein Name steht, dann verdammt nochmal mache ich es richtig, zumindest so gut ich es kann. Diese meine innere Einstellung gehört zu meinem Charakter. Und genau diese Einstellung fehlt mir in der Produktion von Outremer. Zumindest bei unserer INVIA.
Es mag damit zusammen hängen, dass zeitgleich die 45er „La Vagabonde“ des aus YouTube bekannten Paares gefertigt wurde.
Die La Vagabonde wurde nämlich parallel gebaut und lief nur kurz vor unserer INVIA vom Stapel.
Möglicherweise war die gesamte Werft nur auf das YouTube Schiff fokussiert und unsere INVIA ein Störfaktor. Andererseits kenne ich inzwischen andere Eigner, die über ähnliche Probleme klagen. Und wieder andere sind rundum zufrieden und klagen über gar nichts.
Mit ein Problem bei Outremer ist auch, dass der After Sales Manager Stephane D. hoffnungslos überlastet ist. Er ist eine wahre Schatztruhe an Wissen & Können, und ein toller Kerl. Aber auch sein Tag hat nur 24 Stunden.
Es würde Euch nicht weiterhelfen, wenn ich Euch meine Liste mit inzwischen rund 300 Problem-Punkten (und Pünktchen, um die Kirche im Dorf zu lassen) nennen würde. Denn die Liste ist von Schiff zu Schiff anders. Ich glaube z.B. kaum dass bei jeder Outremer eine Schraube unten am Kiel (unterhalb der Wasserlinie) rausschaut wie ich es bei unserer INVIA vorfand…. Sowas sind einzelne Fehler einzelner Handwerker. Dass wir 1 Jahr lang keinen funktionierenden Autopiloten bekamen war eine unglückliche Verkettung immer neuer Fehler.
Andererseits:
Wenn ich das aktuell neu erkannte Problem des falsch positionierten Precision 9 Compass sehe, oder dass ich an unserem Generator keinerlei Wartung machen kann weil er zu knapp an die Carbonwand geklatscht wurde, einer der Fäkalientanks noch immer leckt und inzwischen wegen fehlerhafter Konstruktion der Befestigung der Füllstands-sonde einen Riss bekommen hat oder oder – dann sind das systematische Fehler.
Was auch nicht unerwähnt werden soll und darf: Bisher wurde alles beseitigt. Nur die letzten Punkte nicht mehr, aktuell hüllt sich Outremer in zunehmendem Schweigen. Der deutsche Ingenieur nervt dort vielleicht so langsam.