Entlang der Südküste Puerto Ricos nach Westen

Wie zuvor erwähnt, stoppen wir im Weiteren nur noch dort, wo uns Besonderes erwartet. Das ist zunächst Salinas an der Südküste. Im letzten Jahr hatten wir in der umgebenden ausgedehnten Mangrovenlandschaft von Jobos vergebens Manatees, Seekühe, gesucht. Salinas hatten wir damals vermieden.

Denn bei unserer Einfahrt an einem Sonntag dröhnte die Bucht von Motoren und einem Mischmasch lauter Musik. Nachdem wir aber inzwischen von mehreren Seglern wissen, dass sie dort Manatees gesehen hatten, geben wir der Sache in diesem Jahr eine zweite Chance. Vermeiden extra den Sonntag. Denken wir. Tatsächlich kommen wir aber dann doch wieder an einem Feiertag an, es ist Martin Luther King Day. Allerdings hält sich der Ausflugsverkehr in Grenzen und wir finden einen schönen Ankerplatz ein Stück außerhalb der dicht belegten Bucht.

Und sehen tatsächlich auf dem Weg zum Ankerplatz ein Manatee!

Groß ist es. Urtümlich sieht es aus, wie aus anderen Zeiten. Und süß ist wie es seine Rüsselschnute aus dem Wasser reckt. Fotomaterial gibt es dazu von uns keines. Aber wir haben ja vom letzten Jahr das grandiose Foto- und Filmmaterial von Ian. Hier nochmal ein paar Links zu den wirklich faszinierenden Videos:

https://youtu.be/2X8b9EV5U_E

https://youtu.be/W36GtOrJo-Q

https://youtu.be/DIfIqLgr12I

https://youtu.be/1y-IIy1bF8s

https://youtu.be/IK_pi0vb9TI

https://youtu.be/rS5whNQqRfY

Abgesehen von den Manatees belustigen uns Pelikane, die stetig dicht um INVIA senkrecht ins Wasser stürzen auf der Suche nach Fisch:

https://youtu.be/1BM2_9-wZcI

Isla de la Muertos

Von Salinas aus machen wir einen kurzen Törn raus zu unserem Lieblingsplatz in Puerto Rico, der Isla de la Muertos. In diesem Jahr liegen wir dort vor dem Strand etwas weniger ruhig als im letzten und müssen uns für eine zweite Nacht umankern. Zu sehr kommt der Schwell um die Ostküste.

Umgestürzte Kakteen blockieren den Pfad zum Leuchtturm und erfordern einen Umweg

Boqueron

Über das Cabo Rojo geht es mit ordentlich Fahrt weiter nach Boqueron.

Im Hintergrund rechts der einzig mit Dinghy öffentlich zugängliche Steg, den wir in Boqueron finden. Noch hält er, aber vorsorglich laufen wir nur über die Außenkanten, die auf Pfählen aufliegen. Die durchhängende Mitte des Steges scheint uns nicht mehr zuverlässig stabil.

Der kleine Wanderpfad durch die Mangroven hat offenbar den Hurrican 2017 überlebt. Oder wurde wieder aufgebaut?

Sonntags ist in Boqueron Ausflugstag. Musik am Quai, tanzende Paare dazu, belebte Straßen

Diese Bucht hatten wir im letzten Jahr ausgelassen und sind direkt ein paar Meilen weiter nach Puerto Real zur Marina Pescaderia an der Westküste von Puerto Rico. Gut dass wir das nun nachholen! Wir wollten ursprünglich nur einmal übernachten, bleiben dann aber doch 2 Nächte, um die nähere Umgebung zu erkunden. Boqueron ist sehr lebendig und defintiv einen längeren Stopp wert.

Ein Ferienpark in Traumlage vergammelt

Diese Ferienwohnungen und –bungalows liegen in einem Nationalpark. Ein wunderschönes & sehr großes Gelände. Baum- und Palmenbewachsen, mit direktem Zugang zum Sandstrand.

Eine Traumlage! Aber alles verrottet und ist leer.

Der Grund: 2017 wütete Hurrican Maria und hat das Innenleben mit Salzwasser überschwemmt. Seither gammelt alles vor sich hin. Die Anlage ist im Staatsbesitz. Puerto Rico aber ist de facto pleite und hat kein Geld, wieder aufzubauen. Weder diese Anlage noch so vieles Andere. Aus unserer Sicht völlig unerklärlich – die Lage ist wirklich ein Traum, und das Mauerwerk – noch – in Ordnung. Angesichts der AAA Lage liesse es sich mit Sicherheit renovieren und gewinnbringend an private Investoren verkaufen. Wir kennen die Gesetzeslage in den USA nicht genau. Ob der Verkauf an Private wegen der Lage im Nationalpark rechtlich nicht möglich ist? Ein lebendes Beispiel, dass der Staat als Unternehmer nicht funktioniert. Ich wünschte mir, die Welt würde das endlich begreifen. Aber vergebens, die Menschen machen neidgetrieben immer wieder denselben Fehler. Anders ist es nicht zu erklären, dass vor wenigen Monaten die Mehrheit der Berliner FÜR eine Enteignung und Verstaatlichung privater Wohnungsgesellschaften gestimmt hat. Aber zurück zur INVIA.

Am Samstag gehen wir um die Ecke in die Marina Pescaderia in der Bucht Puerto Real, einem Fischerort. Von hier werden wir durch die Mona Passage an die Nordküste der Dominikanischen Republik segeln. Die große Bucht von Samana ist das Ziel. Wir hoffen hier Wale beobachten zu können, die um diese Zeit zum Kalben in die Gegend kommen. Die Dominikanische Republik kennen wir noch nicht. Wir freuen uns auf neue Eindrücke und auf ein Wiedersehen mit Uli und Martina von der Baradal.

Weil es derzeit so gut wie keinen Wind hat, warten wir noch ab. Nehmen uns einen Mietwagen , bunkern in den diversen Malls Proviant, besuchen beide einen Friseur, erkunden die Gegend.

Bei etlichen der kleinen Häuser stehen auf wenig Fläche Pferde im Vorgarten

Rennmaschine fürs Wasser

Morgen am Mittwoch soll es zumindest um die 10kn Wind bekommen. Wir klarieren aus – geht bei der Marina Pescaderia per Fax – und wollen dann am vormittag los. Rein von der Strecke her wäre es ideal gegen Abend aufzubrechen. Um dann am nächsten Morgen in der DomRep anzukommen. Das lassen wir aber besser bleiben, denn hier an der Westküste Puerto Ricos bilden sich ab Mittag immer wieder Wolken. Wolken, die zum Teil Regen und kräftige Squalls – also lokale Starkwindzonen – mit sich bringen, welche bis weit in die Mona Passage reichen. Auch für seine Gewitter ist die Mona-Passage berüchtigt, allerdings nicht so sehr um diese Jahreszeit. Mir ist wichtig, einen Großteil der Mona Passage bis zum Abend hinter uns gebracht zu haben. Dann sind wir zumindest aus den Zonen mit den gröbsten Squalls raus. Danach werden wir einfach bremsen, sprich ein Reff einziehen und bei Schwachwind gemächlich dem Ziel entgegen treiben.

Bildergalerie

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