Eingesperrt!!

Vor dem anstehenden Osterfest hat es nun auch die US Virgin Islands erreicht.  Eine Regelung, die viele andere Inseln schon länger haben:

Alle Strände sind fürs Publikum geschlossen

Wir konnten uns glücklich schätzen, bisher täglich an den Strand schwimmen und einen Spaziergang machen zu können. Oder das Dinghi am Strand hochzuziehen, um dann eine schöne Wanderung zu unternehmen.

Aus und vorbei?


Update vom 7.4.2020:

Ja, es betrifft auch die Nationalparks: Strände bleiben geschlossen. Ebenso alle offiziellen Wanderwege.  Und wir erfahren mal wieder amerikanische Hilfsbereitschaft. In der Funkrunde gebe ich bekannt, dass ich einen Adapter brauche, um meine europäische Propangasflasche befüllen zu lassen. Denn der Befüllservice hat nur die Anschlüsse für die US-Flaschen. Brian & Sandi, beide Mitte 70 aber mit ihrer 48Fuss langen Persephone immer noch auf den Weltmeeren unterwegs, waren zuvor im Mittelmeer und haben einen solchen. Sie brauchen ihn nicht mehr und wollen ihn mir schenken. Im Austausch kann ich zumindest ein Glas Honig aus Marie Galante übergeben.

Ja, die Amis haben so ihre Eigenheiten, über die man lästern kann.  Aber diese Hilfsbereitschaft, diese „Wir packen das zusammen an“ – Mentalität: Da können wir Europäer nicht mal ansatzweise mithalten. Wir sind dankbar, hier sein zu dürfen!


Noch rätseln wir, denn viele Regelungen hier sind für uns ein Puzzlespiel.

Die capitania hat von der Moonshadow, einem Nachbarboot (das übrigens Paul gehört, siehe BLOG-Beitrag „Nichts als Arbeit“), ein Puzzle geschenkt bekommen. Und ist begeistert dabei. Ein Puzzle ganz anderer Art sind die diversen Regularien

Das liegt am politischen System der US Virgin Islands. So kommt es, dass der lokale Gouverneur zwar die Schließung aller Restaurants anordnen konnte. Ebenso, dass alle Anbieter von Ferienwohnungen, alle Hotels usw. keine neuen Gäste mehr aufnehmen dürfen. Weil aber alle Häfen & Flughäfen in den USVI national sind, kann nur die zentrale US-Regierung über deren Schließung entscheiden. Dies hat sie bisher nicht angeordnet, so dass theoretisch weiterhin Touristen – selbst aus stark betroffenen Gebieten wie New York – hier anreisen dürfen. Nur eine Unterkunft bekommen sie nicht.

Segler, die außerhalb des Nationalparks ankern, unterstehen der lokalen Regierung und müssen z.B. eine Ankergenehmigung beantragen & einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Wir liegen mit der INVIA aber an einer – derzeit kostenlosen – Boje, nicht vor Anker. Und in einem US- Nationalpark. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen NATIONALEN Park, dessen Regelungen also der Nation und damit der US-Regierung unterstellt sind. Deswegen ist in unserem Fall auch die zentrale US Regierung zuständig. Ob das jetzt auch für den Strand gilt? Wir sind gespannt! Auch, ob diese Regelung Einfluss hat auf unsere avisierte Lebensmittel-Lieferung. Für Mittwoch haben wir nämliche frische Lebensmittel bestellt, die von einem agilen Dienstleister gegen Entgelt hierher geliefert werden. An den Strand – wo wir sie mit dem Dinghi abholen wollen.

Unseren Müll jedenfalls sind wir grade von der INVIA aus losgeworden: Sam kam mit seinem schnellen Motorboot vorbei und hat ihn für faire 5 USD / Sack abgeholt.

Unten ein paar Bilder unserer Wanderungen der letzten Tage. Mal sehen, ob wir das weiterhin können.

Hinweis 1:

Meine Durchsage am Ende des letzten BLOG Beitrags hat weiterhin uneingeschränkt Gültigkeit!

Hinweis 2:

Einen schönen Bericht zur Lage gibt es von unseren Schweizer Freunden und derzeitigen Nachbarn, der VAIREA. Ich verlinke ihn mal direkt:  VAIREA: Leben in der Monokultur

Hinweis 3:

Wie immer kann jedes Bild einzeln angeklickt werden, um es in voller Grösse zu betrachten

Der Pfad hoch zur Ruine auf dem America Hill
Blick vom America Hill auf unseren Ankerplatz. Im Hintergrund die BVIs
Blick vom America Hill auf Francis Bay
Blick in die Francis Bay
Skeptischer Blick über den Teich in die Francis Bay
Blick auf die Waterlemon Bay
Krokodil-Felsen in der Waterlemon Bay
capitania auf dem Trail von der Waterlemon zur Brown Bay
Panorama Waterlemon Bay. Nur im starken Zoom zu sehen ist gaaaaaanz hinten, quasi im Talkessel zwischen den hinteren Hügeln, der Mast der INVIA in der Francis Bay
BrownBay
BrownBay
BrownBay
Bildergalerie:

4 Antworten auf „Eingesperrt!!“

  1. Wunderschöne Fotos ihr Lieben! Ist die Natur hier nicht einfach traumhaft? Ich kann mich kaum sattsehen und bin froh, dass wir wie ihr die verschiedenen Hügel bestiegen und die traumhaften Aussichten genossen haben. Nun müssen wir wohl eine Wanderpause einlegen, bevor es wieder weitergeht. Mit Zuversicht grüssen wir herzlich von der Nachbarboje

    1. Unfortunately, with immediate effect, ALL beaches and ALL hiking trails are closed. Even those who are within the National Park.

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