Die capitania hat das BLOG Schreiben entdeckt!
Etwa 1 Jahr lang war ich der einzige der hier berichtete. Aber seit wir wirklich los sind, ist sie nicht mehr zu bremsen. Ich komme kaum mehr zum Schreiben – meistens war die capitania schneller. Ha – aber diesmal bin ich Erster!
Wobei ich mich sehr freue, dass sie nun auch Spaß daran gefunden hat, unseren ReiseBlog zu ergänzen.
Zu berichten gibt’s noch nicht viel Neues. Nach der sehr freundlichen – aber formularreichen – Abfertigung durch Zoll und Polizei laufen wir zu Fuss in den Ort um einen ersten Eindruck zu gewinnen.
Die Nacht in der Marina Al Hoceima war ruhig, ganz im Gegensatz zu Melilla. Dort dröhnte jede Nacht bis 05:00 morgens laute Diskomusik. Und, wie ebenfalls berichtet, hatten wir ungebetenen Besuch. Beim 2. Mal finden wir am Morgen nur zwei Fußabdrücke. Offenbar derselbe vom Abend davor denn die Schuh-Abdrücke sehen gleich aus. Weiter als bis zur ersten Stufe am Heck hat er es diesmal aber nicht gewagt. Vermutlich weil dann zu sehen war, dass inzwischen die Backs-Kisten mit Vorhängeschlössern gesichert sind. Ein mulmiges Gefühl blieb dennoch.
In Al Hoceima fühlen wir uns rundum sicher
Wir haben quasi persönliche Live-Guards denn die Security ist genau gegenüber INVIA. Ganz offensichtlich rund um die Uhr besetzt nachdem die capitania zuvor nach der Sicherheit fragte. Wir sind als einziges Transit-Schiff (und dann noch so ein großer Katamaran) hier eine Attraktion. Völlig unaufdringlich aber extrem aufmerksam wird um unser Wohlergehen gesorgt. So ist z.B. am Steg vor dem Bug eine Stromanschlussdose. Weil ich keinen Adapter für den dortigen 32A Anschluss dabei hatte, drehe ich mit dem Kabel in der Hand wieder um und laufe ich zu einer anderen, entfernteren Dose im Heckbereich der INVIA. Dort sehe ich dass es eine 16A Dose gibt. Sofort kommen der Marinero und der Polizist an, ob ich ein Problem habe und ob man mir helfen kann. Gemeinsam legen wir den Anschluss, das Kabel reicht so grade eben.
Ergänzung vom weiblichen Crewmitglied: Während der Skipper einklariert, stehe ich draußen halb verdeckt im Cockpit und sehe mich um. Vom entfernteren Kai winken mir zwei junge marokkanische Männer zu. Ich winke naiv zurück. Da wird gestikuliert, ich solle voll sichtbar vortreten, Kusshände werden geworfen. Das wird mir zuviel. Ich ziehe mir ein Tuch über die Haare und beschließe, doch verhüllt mit Tuch in die Stadt zu gehen.
Als wir losgehen wollen, steht ein britisches Paar vor unserem Schiff. Sie sagt gleich ich bräuchte kein Tuch, man sei als Frau sicher. Sie selbst trägt Shorts. Ich lasse erleichtert das unbequeme Tuch da. In der Stadt sind anschließend zwar fast alle Frauen verschleiert. Niemand stiert aber auf mich und ich fühle mich sicher.
Sturm ist angekündigt
Lästig ist uns die Ungewissheit über den weiteren Verlauf des Törns. Alle Marinas rund um Malaga und Marbella haben keinen Platz für uns, hatte schon vor etlichen Tagen angefragt. Und die beiden Alternativen antworten nicht. Gegen Dienstag abend soll ein ordentlicher Sturm aufziehen. Da wollen wir nicht nur in einer angenehmen und sicheren Marina liegen sondern auch in einer Gegend, von der aus wir ein paar interessante Landausflüge unternehmen können.
Wir diskutieren ob es nicht doch die marokkanische Seite oder liever wieder die spanische Seite werden soll. Nur brauchen wir dazu Platz in einer Marina – und bis dato gibt es den nicht oder wir wissen es nicht.
Hier noch ein paar Bilder aus Melilla nachgereicht:
