Die vierten 24h

… sind nun vorbei und unser Ziel, die Nordspitze von Lanzarote, liegt 30sm gerade Voraus. Der Wind hatte anders gedreht als vorhergesagt sodass wir nicht direkt gehen konnten, sondern 2x eine Halse fahren mussten. Wodurch sich unsere Strecke verlängert hatte und wir nun doch nicht im Morgengrauen den Anker werfen können.

Sonnenaufgang hinter Wolken nach unserer 4ten Nacht auf See. Trotzdem herrlich, es wird wieder warm!

Die Alternative „Butterfly platt vor dem Wind“ wäre bei nur noch schwachen 10 – 12kn Wind noch viel langsamer gewesen. Da würde INVIA nur etwa 4kn machen, bei 145 – 150 Grad Windwinkel und Arbeitsfock (ohne Code D denn das hatten wir ja schon geborgen und in der Segellast verstaut) hingegen kommen wir je nach Welle auf 6,5 bis 7,5 kn und sind in der Summe schneller am Ziel trotz größerer zurückgelegter Entfernung.

Schrieb ich schon mal, daß wir wirklich ein weiteres Segel für solche Kurse brauchen?

Es gibt nur wenig Erfahrung damit denn viele Outremer Eigner (oder ist es nur das Marketing der Werft?) lehnen diese im Grundsatz langsamere und damit weniger sportliche Methode ab. Ich nicht, denn es ist gerade bei Welle aus Windrichtung viel bequemer.

Bei DeltaVoiles hab ich daher schon Ende Juli einen Starkwind-Spi bestellt. Er soll rund 140 qm Segelfläche haben, kleiner als ein Leichtwindspi (der für einen Kat dieser Größe etwa rund 200 qm hat) und aus stärkerem Tuch bestehen. Erfahrungen gibt es damit nicht, ich bin quasi Versuchskarnickel aber darauf lass ich mich halt mal ein. Ich hatte gehofft das Segel in Gibraltar an Bord nehmen zu können aber das wurde terminlich zu knapp. Meine letzte Info von vor 1 Woche war, dass es eine Lieferadresse in Lanzarote gibt, dorthin soll es gehen.

Während ich diese Zeilen in mein Handy tippe geht die Sonne weiter auf. Ich sollte bald wieder normalen Mobilfunkempfang haben. Wer weiß vielleicht gibt es ja dann auch eine Nachricht ob wir wie gewünscht vor La Graciosa ankern dürfen. Egal ob oder ob nicht, ich steuere weiter Playa Francesca an.

Waren wir in den letzten Tagen und Nächten oft allein unterwegs und bekamen ganz selten mal ein Großschiff auf den Schirm, so hatten wir die letzten 24h deutlich mehr Verkehr. Jedoch kein einziger Segler. In der Straße von Gibraltar tummelten sich mit uns etwa 10 andere Segelschiffe, die alle den auslaufenden Strom nutzen. Und deren Kurs darauf schließen ließ, Ziel sind die Kanaren. Die hatten wir allerdings recht schnell angehängt und bis dato nichts mehr auf dem Schirm.

Inzwischen haben wir seit Abfahrt in Puerto Sotogrande laut Logge 686 sm im Kielwasser. Und sind müde aber guter Dinge. Eventuelle Tippfehler bitte ich zu entschuldigen.

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