Die Tage im Paradies vergehen

Mit Wieder-Einführung der Bojengebühr von 26 $/Nacht hat sich das Feld hier nur wenig gelichtet.

Die meisten haben sich ihre Hausnummer geholt und sind geblieben. Einige neue kamen hinzu und haben die freien Bojenplätze gefüllt.

 

Wir bereuen es nicht: Die Lage ist wunderbar geschützt, und die Amerikaner um uns rum haben uns voll in ihre Gemeinschaft aufgenommen.

Mit in der Bucht liegt u.a. Sheldon Stuchell, Direktor der Salty Dawg Association.

Diese Vereinigung organisiert normalerweise Regatten und Flotillen für Schiffe, die im Herbst von der US-Küste wieder in die Karibik wollen. Aktuell organisiert Salty Dawg die „Homeward Bound“ Flotillen für all jene, die von hier an die US Ostküste wollen. Das ist derzeit eine längere Reise, denn alle Inseln entlang des Wegs (Puerto Rico, Dominikanische Republik, Cuba, Turks & Cacaos und vor allem auch das riesige Gebiet der Bahamas) sind für die Einreise gesperrt. Stand heute ist nichtmal Ankern zum Ausruhen (z.B. um mal einmal eine Nacht durchzuschlafen) erlaubt. Die Salty Dawg Association macht da eine tollen Job, ich verfolge täglich die per Email verteilten Informationen. Die 1. Flotille ist bereits am Ziel, eine 2. unterwegs.

Die Schiffe werden getrackt, d.h. ihre Position wird verfolgt. Alle werden mit maßgeschneiderten Wetterinformationen und Routenempfehlungen versorgt, die man übers Satellitentelefon empfangen kann.

Ja, ich muss noch einmal wiederholen: Meine Meinung über die USA war geprägt durch die Berichterstattung in der deutschen & Schweizer Presse, und durch Trump. Doch die Art und Weise, wie Amerikaner Probleme anpacken, und der Gemeinschaftssinn – einmalig!

Wir können auf den – leergefegten – Strassen wandern. Auch auf Offroad-Tracks, die wenn überhaupt nur von  Jeeps befahren werden. Am Geburtstag der capitania machen wir auf ihren Wunsch eine sehr schweißtreibende Wanderung zu Josephine´s Garden. Steil bergauf, und dann auf einer echten Geländestrecke durch den Wald wieder bergab geht´s. Mächtig geschwitzt haben wir – aber gut getan hat die Anstrengung. Und einiges an frischem Grünzeug haben wir ergattert.

Josephines Garden Coral Bay St John

Auf dem Rückweg von Josephine pflücken wir Tamarinden. Die Marmelade daraus schmeckt säuerlich süß und wir mögen sie beide sehr. Aus dem Erstversuch ziehen wir Lehren. Erstens genau prüfen, ob die Tamarindenschote wirklich reif ist. Leider haben wir da schon mal versagt, denn vom vollen Beutel blieb nur wenig reifer Ertrag. Zweitens nicht beim Kochen immer wieder nachzuckern. Denn das gibt Karamell und den haben wir jetzt. Säuerlich süßes zähes Tamarinden Karamell.

Tamarindenernte
Unreife Tamarinden
Reife Tamarinden
Geschälte Tamarinden

Ab und an gehen wir für einen kleinen Törn raus zum Segeln. Zum Beispiel rüber nach St. Thomas um unsere leeren Sodastream-Kartuschen befüllen zu lassen. In der morgendlichen Funkrunde tue ich kund, was wir vorhaben. Tatsächlich melden sich etliche Yachten mit der Bitte, ob wir ihre Flaschen nicht auch mit nehmen können. Machen wir sehr gerne, können wir so ein wenig der erfahrenen Hilfsbereitschaft zurück geben.

Als Fäkalientank leeren ansteht, umrunden wir einfach mal die Insel unter Segeln. Herrliches Wetter: Wenig Welle und schöner Wind von rund 15kn.

Morgen werden die Strände, welche der Lokalregierung unterstehen, wieder geöffnet. Wir gehen davon aus, dass auch die Nationalparkverwaltung, der unsere Hausstrände in Francis & Maho Bay unterstehen, nachziehen wird. Dann werden die Menschen wieder vom Strand Besitz ergreifen. Binnen der paar Tage hat sich die Natur nämlich erstaunlich schnell breit gemacht: Rehe(!) und die eher scheuen wilden Esel patroulllieren ungestört auf und ab. Bald aber können wir wieder mit Sharky Strandspaziergänge unternehmen. Auch die Wander-Trails sollten dann wieder geöffnet sein.

Ab und an gehen wir Schnorcheln. Hier mal ein paar Schnappschüsse mit der GoPro:

2 Antworten auf „Die Tage im Paradies vergehen“

  1. Tolle Fotos der Unterwasserwelt rund um die Invia. Aber ohjee, Euer Sharky ist ja gar kein Zitronenhai sondern ein schöner Ammenhai. Aber vielleicht tummeln sich ja ganz viele verschiedene Hais unter Euch?

    1. Hallo Martina,
      Unser Sharky ist ganz bestimmt noch in der Maho Bay als Zitrone unterwegs.
      Der Ammenhai auf dem Foto ist deutlich größer und befindet sich zusammen mit einem etwas kleineren Kollegen an der kleinen Felsspitze, unweit Eures alten Bojenplatzes. Jedes Mal wenn ich dort schnorchle ist er da.

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