Gefahrene Distanz seit Ablegen Sotogrande: 167 sm
(Für die Segler: Wegen der „krummen“ Zeiten verwende ich hier noch nicht den Begriff Etmal).
Nachdem wir die Straße von Gibraltar hinter uns gebracht und den Atlantik erreicht haben, werden wir von einer riesigen Schar großer Delfine begrüßt. So große Tiere sind uns im Mittelmeer nie untergekommen, die dortige Art war kleiner. Aber auch die Anzahl war beeindruckend: Mindestens 20 Tiere spielten am Bug der INVIA und begleiteten uns fast eine halbe Stunde lang. Ein beeindruckendes Schauspiel! Wenn wir mal wieder Landanschluss und mehr Internet haben, werden wir mal 1 oder 2 Videos davon hochladen.
Die Nachtfahrt verläuft unspektakulär. Wir haben das große Bett im Salon aufgebaut. Anfangs liegen wir zu zweit darin. Später verordne ich der capitania Ruhe in der eigenen Koje denn wenn immer wieder einer aufsteht um Ausguck zu gehen, wacht zwangsläufig der andere mit aus . Mit dem großen Schlafsaal ist das nächtliche Wacheschieben richtig bequem und entspannt. Alle 10 – 15 Minuten ein kurzer Blick raus und auf den Bildschirm, dazwischen wieder hinlegen.
Ab und an kommt Wind bis zu 4 Bft aus Ost auf, dann wieder herrscht beinahe Flaute. Zwischendrin werfen wir sogar den Motor an um etwas vorwärts zu kommen.
Wir warten auf das Einsetzen des nördlichen Passatwinds. Laut PredictWind soll der einsetzen sobald wir die gedachte Linie zwischen Casablanca im Süden und die SüdWestspitze Portugals im Norden passiert haben. Wir haben konstant das Code D gesetzt. Je nach Windstärke kann ich einen Winkel von 150 oder 140 Grad zum wahren Wind fahren. (TWA, True Wind Angel – wir haben alle Instrumente an Bord auf Englisch gestellt um die Kommunikation mit anderen Seglern zu standardisieren). Bei stärkerem Wind geht es tiefer, ggf. auch bis zu 155 Grad, bei schwächerem ist bei 140 Schluss. Definitiv brauchen wir ein reines Vorwindsegel – Es ist Mist wenn wir den Wind und auch die Welle genau von hinten haben, aber ständig halsen müssen. Und bei dem Kurs dann auch zwangsläufig die Welle etwas seitlich bekommen.
Die Sonne geht hinter uns auf, mal sehen was der neue Tag bringt!