Crashbox

Noch immer aufgerüttelt sind wir von einer Information der URUBU, die uns gestern Abend erreichte. Nicht mehr allzu weit von der Südspitze Barbados, hatte sie am hellichten Tag ein unbekanntes Hindernis gerammt. Der Steuerbordbug der Outremer 51 ist zerstört.

Die Crashbox bis zum ersten Schott hat aber wohl ihren Zweck erfüllt. Das Schott vor der ersten Kabine hält, es gibt nur wenig Wassereinbruch. Und das wenige schaffen die Pumpen.

Solche Kollisionen kommen recht selten vor. Es ist aber jetzt innerhalb kurzer Zeit das 2. Mal, dass es einem Schiff passiert das ich kenne. Zuerst der nagelneue Trimaran der französischen Werft Neel, der in Santa Cruz de la Palma neben uns lag. Den Tri trafen wir mit ramponiertem Bug in Mindelo wieder. Und jetzt die URUBU, wie die INVIA eine Outremer 51.

Das stimmt natürlich nachdenklich. Einerseits ist es gut zu hören, daß in beiden Fällen die Crashbox stand hielt. Obwohl der Zusammenstoß bei hoher Geschwindigkeit von 10 – 11kn stattfand und so hart war, dass das Schiff aus voller Fahrt zum Stillstand kam. Da wirken extreme Kräfte. Spricht für die Konstruktion von Outremer bzw. Neel (dem Trimaran).

Andererseits ist die nun persönlich erfahrene Häufigkeit eines solchen Crash bedenklich, selbst wenn die offizielle Statistik etwas anders sagt.

In beiden Fällen ist unbekannt, womit die Kollision erfolgte. Ein schlafender Wal könnte es allenfalls beim Trimaran gewesen sein, da es dort im Gegensatz zur URUBU nachts erfolgte. Es bleibt Spekulation.

Auch wenn alle genannten Segelschiffe für den Fall der Fälle eine hochmoderne Rettungsinsel und diverse satellitengestützte Notrufeinrichtungen an Bord haben: Wir alle sind erstmal nachdenklich und auch geschockt. Niemand wünscht sich so ein Erlebnis.

2 Antworten auf „Crashbox“

  1. Da möchte ich aber nicht gerne „gefällt mir“ drücken. Ich bin auf jeden Fall beeindruckt von den Crashboxen, dass die so etwas aushalten. Euch wünsche ich, dass ihr sie nie brauchen werdet. Und vielleicht lässt sich bei den anderen Booten ja doch irgendwie über die Spuren am Rumpf erkennen, auf was sie gestossen sind.

  2. Hatte mit meinem Kat auch einmal eine Ramming mitten in der Nacht mit einer unbeleuchteten Fischfalle westlich von Bali. Ein wahnsinns Rumms die Schubladen flogen auf, was nicht gesichert war flog durch den Salon, ich von der Skipperkoje auch im Salon. Kein Wassereinbruch, nur eine Abplatzung des Epoxys am Steuerbordbug, keine weiterer Schaden. Dank deutscher Wertarbeit vermute ich mal.
    Die Fischafallen sind grosse Baumstaemme die zur besseren Sichtbarkeit am Tag mit Palmwedeln markiert sind und nachts manchmal schwache batteriebetriebene Blinker haben, wenn sie denn funktionieren. Der Wachhabende hatte sich eben eine Pfeife angesteckt darum zusaetzlich verminderte Sicht. Es waren aber keine Blinker zu sehen und es war eine sehr finstere mondlose Nacht. Ich denke auch bei groesserer Aufmerksamkeit waere die Fischfalle nicht sichtbar gewesen.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.