Castle Islands – unsere Privatinsel

Hogsty Reef ist traumhaft, aber wir müssen weiter. Müssen unseren Test machen – auch wenn wir wissen, dass alles nicht so eng gesehen wird. Und wir inzwischen erfahren haben, dass niemand die 5 Tage genau zählt. Wir hätten schon in Great Inagua alles erledigen können. Haben wir aber nicht. Ausserdem wars etwas rollig am Ankerplatz.

 

Wir gehen also weiter, Richtung Nordwesten. Die Windvorhersage für heute hat leider genau gepasst: Fast Nichts. So zwischen 5 und 7kn, und das auch noch achterlich. Jetzt, da wir – erwähnte ich das schon in einem früherem BLOG ? – kein Code D mehr haben. Bei dieser Windstärke am Wind oder auch bei Halbwind zu segeln ginge ja noch mit unserem Code 0. Aber bei raumen Wind – da machen wir ohne Code D bestenfalls 3 – max. 4 kn Fahrt. Ich weiss, dass sich das für manche wie ein Luxusproblem anhört, aber wenn man anderes gewohnt ist wirkt es wirklich zäh. Widerwillig schalten wir den Aral-Wind dazu, also den Motor. Damit sind wir bis dato immer sehr sparsam gewesen. Sind wir mit INVIA doch inzwischen rund 15.000 nm gesegelt und haben dabei je Motor nur 500h drauf. Und davon gehen noch etwa 20% rein auf zwingend notwendige Stromgewinning im Leerlauf zurück (haben wir doch viel zu wenig Solarfläche und zu wenig Kapazität in unseren Lithium-Batterien). Ich finde, aus diesen Zahlen geht ein durchaus verantwortungsvoller Umgang mit fossilen Brennstoffen hervor.

Wir lassen unseren Anker nach nicht ganz 40 nm vor Castle Island fallen. Am Strand liegt wieder mal ein Wrack. Reste eines Anlegesteges zeugen davon, dass hier mal mehr war.

Und auf der Insel steht ein ausgedienter alter Leuchtturm. Von 1867 stammt der und ist von außen (die Wendeltreppe innen ist leider so verrottet, dass wir von einer Besteigung absehen) erstaunlich  gut in Schuss. Der Leuchtturm wurde aber auch bis 1973 noch betrieben als einer der wichtigsten Marker der Karibik. Wenn man die riffbestückte Umgebung kennt und weiß, dass hier der Schiffsverkehr verschiedener Passagen und Channels in West-/Ostrichtung bzw umgekehrt verläuft, ist die Bedeutung klar. Neben dem Leuchtturm ein paar dem Verfall preisgegebene, Häuser – in denen offenbar früher der Leuchtturmwärter wohnte.

Heute aber ist hier keine Menschenseele. Wir schnorcheln mit „Wanderschuhen“ an den Händen (Flipflops kann man gut beim Schnorcheln über die Hände ziehen, sie schützen die Hände beim Anlanden im unbekannten Terrain) an Land, finden aber zunächst nicht den richtigen Einstieg für den Gang zum Leuchtturm. Dicht an dicht ist rundum alles eingewachsen. Erst auf dem Rückweg stellen wir fest, dass man ein Stück rechts von den Stegresten die Strandkante hochsteigen und relativ frei von Bewuchs zum Leuchtturm gehen kann. Strandspaziergänge kann man weite machen, lange pulvrige Sandstrände umgeben die Insel.

Einige burgartige Felsen, über die man zum nächsten Strand steigen kann, mögen der Insel ihren Namen gegeben haben. Es ist traumhaft hier. Weite weiße Sandstrände, türkises Wasser, dass es fast blendet – und alles für uns, alleine. 

Hier wieder ein Kurzvideo mit ein paar Drohnen-Aufnahmen. Prädikat: Sehenswert!

 

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