Panama on tour

Panama hat sehr unterschiedliche Gesichter. Beim Fahren über Land sehen wir wunderschöne Natur und oft sehr einfaches Leben. Was für ein krasser Gegensatz zur Großstadt Panama City mit all ihren Möglichkeiten.

 

Wie so oft fragt man sich, warum nur ein Ort – in dem Fall Boquete in den Bergen Panamas – die Leute anzieht und weshalb zugleich andere Orte mit Potential so unentwickelt bleiben. Auch fragen wir uns, warum auf den vielen saftigen Weiden nicht mehr Rinderzucht betrieben wird. Der Grund scheint auf dem Land derzeit noch im Festhalten an der gewohnten Umgebung zu liegen, auch wenn die nur ein kärgliches Einkommen ermöglicht.

Panama City, Blick aus unserem Hotelzimmer

Blick aus unserem Hotelbungalow im Valle Escondido (3x Zoom). Man beachte den Hubschrauber im Hintergrund, abgestellt auf dem Parkplatz Der gehört einem reichen Amerikaner, der die Wochenenden in Boquete verbringt.
Einfache Hütte, aber Satschüssel
Provinz Bocas
Provinz Bocas
Miramar
Miramar
Am Straßenrand, typische Kleidung der einheimischen Frauen

In Boquete sind ausländische Gesichter an der Tagesordnung. Im Valle Escondido, dem verborgenen Tal, gibt es einen Golfplatz, ein luxuriöses Hotel und etliche große Villen. Vor allem amerikanische Rentner sind hier Immobilienbesitzer und fragen gastronomische Gelegenheiten wie Einkaufsmöglichkeiten nach. Entsprechend groß und wirklich gut ist das Angebot im Ort Boquete. Der Ort als solcher ist keine Schönheit, liegt aber sehr schön eingebettet in die grüne Berglandschaft.

Blick auf Boquete

Die Lage von Boquete ist einzigartig und wahrscheinlich der Grund für die touristische Entwicklung. Von Panama aus ist es per Flieger nur ein Katzensprung nach David. Von dort aus führt eine nahezu schnurgerade Straße stetig hoch in die Berge von Boquete. Keinerlei Serpentinen, einfach nur geradeaus mit stetiger leichter Steigung.

David selbst hat von Boquetes Entwicklung nicht viel mitbekommen. Ein nichtssagender Ort ohne Zentrum und ohne klare Teilung in Wohn-und andere Gebiete. Die einstöckigen Häuser sind fest umzäunt und Veranden sowie Fenster rundum vergittert. Vielleicht hätte der Skipper seine gewaschenen Socken auf der nicht vergitterten Veranda unseres Quartiers in Boquete anketten sollen und wären sie dann vollzählig geblieben bis zu unserer Rückkehr?

Die Temperaturen Davids liegen erstaunlicherweise noch über denen von Panama City. Wie erfrischend dagegen die Luft in Boquete. Nur daran realisiert man, wie hoch man inzwischen gefahren ist.

Wanderwege gibt es in Boquete etliche, allerdings keine Karten dazu. Die sind aber auch nicht erforderlich, wenn man den Einstieg in den jeweiligen Weg hat. Denn die Wege sind wirklich gut ausgeschildert. Und da alle Wege am Ende des Tales starten, findet man sich sehr bald auch beim Einstieg zurecht.

Diese grosszügige Schutzhütte markiert den Startpunkt des Quetzal Trails. Ein Ranger führt Buch, wer den Trail begeht und trägt einen bei der Rückkehr auch wieder aus. Angeblich.

Bisweilen fühlen wir uns wie in einer Allgäulandschaft. Saftige hügelige Wiesen umgeben von Wald.

Wiesenlandschaft
Nicht im Allgäu, sondern am Beginn des Quetzal Trails
Wandern
Quetzal Trail
Hängebrücke (Pipelinetrail)
Im Regenwald des Quetzal Trail

Wir sind bisher den Pipeline Trail und den Quetzal Trail gegangen. Beide Wege führen an viel Wasser entlang.

Quetzal Trail
Bach
Undichte Wasserleitung
Undichte Wasserleitung
Wasserleitungen als Brücke

Das Wasser Boquetes stammt hierher. Es wird mit zahlreichen Leitungen erfasst und in den Ort transportiert. Etliche der Leitungen sind undicht. Offenbar ist der Wasserreichtum so groß, dass Reparaturen nicht nötig sind.

Wunderschöne Landschaft und tolle Tierwelt umgibt uns. Ein über 1000jähriger Baum fasziniert mit Wurzeln und Stamm.

Am Fuß des 1000 Jahre alten Baum (Pipelinetrail)
Am Fuß des gut 1000 Jahre alten Baums. Zu finden auf dem Pipelinetrail

Wir sehen tatsächlich einen Quetzal, einen schönen rotblauen Vogel.

Quetzal, Foto aus wikipedia. Wir sahen den Vogel nur oben in den Baumwipfeln.

Und können Brüllaffen in den Bäumen klettern sehen. Vogelstimmen gibt es zuhauf, doch können wir die Urheber im dichten und hohen Regenwald nicht entdecken.

An der Touriinfo in Boquete sehen wir eine Horde Weißrüsselbären. Drollige sehr neugierige und verfressene Tiere, eine Mischung aus Marder und Waschbär.

Weißrüsselbären
Weißrüsselbär
Weißrüsselbär

Erstaunlich ist, wie weit oberhalb es noch Wiesenlandschaften gibt. An einer Stelle finden wir nach langem Marsch durch den Wald eine Wiesenlichtung mit Hütte vor. Offenbar hatte(n) in der Hütte zumindest ein wenn nicht zwei Menschen gelebt Seite an Seite mit dem Tierstall und direkt an der Weide.

Hütte Viehweide Quetzal
Bett bzw Pritsche Hütte Viehweide
Batterien und Colgate in der Hütte Viehweide

Ab und an gibt es auch sonst kleine Häuser am Waldrand.

Wohnen im Dschungel
Waschen und Wäschetrocknen am Bach

Von Boquete aus fahren wir Richtung Atlantikküste in die Gegend von Gualaca Provinz Bocas und zurück. Groß sind nicht nur die Temperaturunterschiede. Eine Infrastruktur wie in Boquete gibt es jedenfalls bis zum sehr einfachen Ort Miramar an der Küste nicht. Auf den Straßen ist aktives Fahren angesagt. Dh man muss immer mit tiefen Schlaglöchern rechnen und entsprechend ausweichen. Und mit Tieren auf der Straße muss man auch rechnen. Gut wenn die, wie das Pferd in der Provinz Chiriqui, sich an die Verkehrsregeln halten und auf der rechten Fahrbahnhälfte bleiben.

Das Pferd, Provinz Chiriqui, läuft verkehrsgerecht rechts

Feuchtwarmdampfig ist es in den Berggegenden rund um Gualaca, die weniger hoch als Boquete liegen. Die Feuchtigkeit zieht an den Bergen hoch wie Nebelschwaden.

Feuchtigkeit wolkt in den Bergen
Blick in die dampfigen Berge
Abend in den Bergen von Gualaca
Komplette Bildergalerie (ungeordnet):

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