Hafenkino! Jetzt aber schnell weg nach Elba

Wir nutzen die Marina-Infrastruktur und Einkaufsmöglichkeiten ausgiebig. Etwas Wäschewaschen und Schiffputzen ist auch mal wieder angesagt. Erst kurz nach 12:10 legen wir bei Windstärke 2-3 ab.

Das wäre beinahe schief gegangen. Ein Katamaran dieser Grösse ist – viel mehr als ein Monohull mit langem Bleikiel – bei Seitenwind und ohne Fahrt ein Spielball des Windes.

Der Skipper weiss das eigentlich. Aber heute dachte er wohl irgendwie, er sei schlauer…..


Obwohl wir an unserem Liegeplatz wirklich ausreichend Platz haben, kam es beinahe zu einer Kollision mit dem Nachbarschiff und der Kaimauer. Weil wir relativ viel Platz haben komme ich auf die grandiose Idee, diesmal die bugseitige Luv-Mooringleine als Letztes zu lösen und mich daran hängend in den Wind zu drehen.

Zu allem Überfluss war dieses neue, bahnbrechende und geniale Manöver des weltbesten INVIA-Skippers auch nicht mit der Crew abgesprochen.

Diese wundert sich daher, was der Skipper denn nun vorhat, lässt aber brav alle Heckfestmacher und die Lee-Mooring wie angewiesen fallen. Schliesslich gabs ein paar Tage zuvor eine kleine Standpauke, dass doch die Crew bitte nicht jedes Mal meine Manöveranweisungen hinterfragen und diskutieren möge, bevor sie zur Ausführung schreitet.

Natürlich verhält sich INVIA völlig anders wie der Herr captain meint, dass sie es tun sollte. Kein Wunder: Warum wohl tragen Schiffe immer weibliche Namen??

Unter lautem Aufheulen der Motoren kann ich mich und unser Schiff so grade noch vor einer Karambolage bewahren. Die Marineros, die mir gestern beim Anlegemanöver noch anerkennend ein „excellent mooring“ zuriefen, dürften wohl die Hände über den Kopf zusammengeschlagen haben, sofern sie uns von ihrem Turm aus beobachtet haben (und ich fürchte, das haben sie….).

Jedenfalls: Am Ende geht alles gut – auch dank unseres Sohnes der sehr schnell die Lage erkannt hatte und mir u.a. die Entfernungen zum nächsten Hindernis passgenau zurief. Und der Skipper? Der ist erstmal kleinlaut. Aber wieder um eine Erfahrung reicher. Obwohl: Eigentlich war doch klar dass es so nicht geht. Wieso nur habe ich es dann versucht?

Bei herrlichem achterlichem Segelwind fliegen wir mit 10kn Fahrt nach Elba und können noch vor Anbruch der Dunkelheit im Golfo di Campo Anker werfen. Dort bleiben wir 2 Nächte, bevor wir nach Korsika übersetzen.

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