Gut versorgt

Gut versorgt sind wir derzeit. Dazu zählen für uns mehrere Gesichtspunkte: Gesundheit, Aufenthaltsrecht, sicherer Liegeplatz, Vorräte, Wasser und WiFi bzw Internet. Alles ist bestens gewährt an unserem derzeitigen Liegeplatz in der Maho Bay von St John.

 

Der Betreiber einer Bar hinter dem Strand ist so nett, sein WiFi laufen zu lassen, obwohl er seine Bar nicht öffnen darf. So können wir die aktuelle Nachrichtenlage verfolgen.

Blick von Invia zum Maho Strand

Auch das Government der USVI hat Regeln erlassen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Derzeit gibt es nur wenige bestätigte Fälle, aber man hat keinen Einblick, wie viele Tests tatsächlich durchgeführt werden. Die meisten der Erkrankungen gehen auf Auslandsreisen zurück. Seien es Einwohner, die von einer Reise zurück kommen oder die zahlreichen Touristen. Letzterem hat das Government jetzt einen Riegel vorgeschoben: In den nächsten 30 Tagen dürfen keine Unterkünfte vermietet und keine neuen Chartergäste auf den Yachten akzeptiert werden. Der Flughafen und der Seeverkehr dürfen vom Government nicht geschlossen werden, weil dafür das Mutterland USA zuständig ist.

Die Einwohner sind aufgerufen, nur bei Bedarf in die Öffentlichkeit zu gehen, Bars sind geschlossen, Restaurants dürfen außer Haus verkaufen. Der Fährbetrieb zwischen den Inseln ist reduziert und Taxen sollen nur die Hälfte der zugelassenen Personenzahl transportieren.

Als wir zuletzt vor 2 Tagen einkaufen waren im Hauptort von St John, der Cruz Bay, waren die Theken mit Frischware gut gefüllt und auch das in Europa offenbar wertvolle Toilettenpapier gab es problemlos. Allerdings trugen sämtliche Mitarbeiter des Supermarktes Schutzmasken und Handschuhe. Hilfskräfte waren damit beschäftigt, die vielen Kühlschranktüren immer wieder zu desinfizieren. Ein Grund mehr für uns, den Gefrierschrank in Betrieb zu nehmen. Da er relativ viel Strom verbraucht und wir ohnehin immer wieder einkaufen gehen konnten, blieb er lange ausgeschaltet. Jetzt beladen wir ihn, um uns für längere Zeit in eine Bucht zu verlegen. Nachdem wir unser Wasser selbst mittels Entsalzung produzieren und auch eine Waschmaschine an Bord haben, gibt es vorläufig keinen Grund für Stadtgänge. Ohnehin gibt es aber auf St John nur 2 kleinere Orte.

Die Liegeplätze in der Maho Bay sind voller als bei unserem letzten Besuch vor ein paar Wochen. Bei Gesprächen am Strand – mit deutlichem Sicherheitsabstand – erfahren wir auch von anderen Seglern, dass sie hier die weitere Entwicklung abwarten.

Maho Bay

Wir meiden persönliche Kontakte. Das ist einfach beim Wandern auf St John. Denn nahezu alle verbliebenen Besucher der Insel sind Amerikaner. Sie bevorzugen die Fortbewegung per Auto. Und so treffen wir bei unserer heutigen Wanderung zur Annaberg Plantage nur eine Handvoll Leute. Man passiert einander in respektvollem Abstand. Komische Zeiten.

Annaberg Trail
Annaberg Plantage
Annaberg Plantage
Annaberg Mühle

Die Annaberg Zuckerrohrplantage stammt wie viele andere Plantagen auf St John aus der Zeit der dänischen Besatzung. Wie auf den anderen karibischen Inseln verrichteten Sklaven die Arbeit. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten gab es hier aber Schulbildung auch für die Arbeiterkinder.

Alte dänische Straße, auf der die Schulkinder zur Annaberg Schule liefen
Ruine Annaberg Schule
Ruine Annaberg Schule
Annaberg Schule

Wir genießen die Bewegung und die herrlichen Blicke ins Grüne einerseits und aufs türkisblaue Meer andererseits.

Leinster Bay
Leinster Bay
Mangroven
Waterlemon Cay

Nicht nur an Land ist es leer. Auch auf See ist fast niemand unterwegs.

Blick über die Leinster Bay in die BVIs
Ruinen am Wegesrand

Wir wünschen euch allen, dass auch ihr gut versorgt seid!

3 Antworten auf „Gut versorgt“

  1. Hallo Stefan,
    ich habe Deinen Kommentar bei uns gelesen. Leider war der wegen des eingefügten Links zunächst im Spam gelandet.
    Falls ihr noch ein Ausweich-Land zur Hurrikan-Saison sucht … wie wäre es mit Französisch Guyana. Das ist Europa, keine Stürme und wunderschön. Ist zwar etwas ab vom Schuss, aber gut erreichbar.
    Bei Fragen bitte melden.

    LG, bleibt gesund,
    Sabine

    1. Guter Hinweis, Danke! Da gibts oder gab ja auch mal diese Neirad Rallye. Diese Ecke ist grade im Sommer zwar nicht mein Traum – aber eine Option.

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