Die dritten 24h

sind gut rum, etwas mehr sogar. Denn ich habe die letzten3 Stunden geschlafen, richtig tief. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da nützen die kurzen Naps nicht mehr. Man muss mal ein paar Stunden am Stück schlafen, kann nicht mehr ständig in Alarmbereitschaft stehe. Wozu auch kein Grund besteht, denn die capitania geht ihre Wache gewissenhaft.

Vor 74h haben wir Puerto Sotogrande verlassen, 538sm zeigt die Logge. Der Bordcomputer weiß von einer max. Geschwindigkeit von 14,6 kn und einem Durchschnitt von 7,3kn zu berichten.

Die capitania hat frisches Brot zum Frühstück gebacken – lecker! Davon gestärkt mache ich mich ans Werk diese Zeilen zu tippen. Und übrigens per Iridium-Amal an eine codierte Adresse der Website zu mailen, wo sie vom Server automatisch in einen neuen BLOG Beitrag umgewandelt wird. Das Resultat kann ich nicht sehen, denn Iridium ist viel zu langsam um im Internet zu surfen.

In der Nacht musste ich mal für 2Stunden den Motor laufen lassen denn der Ladestand der LiAkkus näherte sich der 30% Grenze. Unseren Generator habe ich bisher nicht zum Laufen gebracht aber immerhin hat Stephane Denner von Outremer, den ich via Iridium Email schon kontaktiert hatte, unser Problem an Fischer Panda weitergeleitet. Die meldeten sich mit einer kleinen Liste von möglichen Punkten – die ich heute mal einzeln abarbeiten werde. Ich fürchte aber dass ich mit Bordmitteln nicht weiter komme; möglicherweise ist beim Versetzen des Generators eine Leitung in Mitleidenschaft gezogen worden?

Der gestrige Tag war durchgängig bewölkt, da lieferten die Solarzellen kaum Strom. Blieb nur, einen der Motoren laufen zu lassen. Immerhin liefert die Lichtmaschine rund 90A, die dank Booster und Lithium auch nahezu voll in die Batterien eingespeist werden können.

Wir sind auch nicht gerade sparsam: Der Autopilot zieht im Windmodus deutlich mehr Saft als im Kursmodus. Da wir die ganze Nacht hindurch Butterfly mit 175 Grad zum Wind gefahren sind, wollte ich dessen Empfindlichkeit auch nicht reduzieren. Wir genießen es, jeden Morgen frisch zu duschen: Ein herrlicher Luxus, der aber Wasser verschlingt. Auch die Waschmaschine läuft mal, und die WC Spülung haben wir – weil wir nur zu zweit sind – auch nicht auf Seewasser umgestellt weil die capitania meint, bei letzterem würde die Toilette unangenehm riechen.
Wir sind alles andere als sparsam im Umgang mit Frischwasser. Selbiges liefert uns der Watermaker (Meerwasserentsalzungsanlage) jederzeit nach, aber dazu benötigt er ordentlich Strom. Und natürlich möchte capitania ab und an auch Haare waschen – was den nachfolgenden Einsatz des Föns bedingt. Auch der läuft nur mit Strom. Kaffee per Nespresso, heisse Milch aus der Mikrowelle, nachts unter Radar usw. usw.

Wir sind richtige Energiefresser!

Bei unseren bisherigen eher kurzen Schlägen die bis auf Tunesien nie über 24h am Stück hinausgingen, fiel das nicht so auf. Ich denke daher drüber nach, irgendwo noch weitere Solarzellen zu verbauen. Ich will die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen markant weiter verringern. Und evtl. müssen wir die eine oder andere Gepflogenheit ändern.

Bei aktueller Geschwindigkeit kämen wir mitten in der folgenden Nacht bei unserem Ziel an. Das gilt es zu vermeiden also werden wir später wohl unsere Geschwindigkeit reduzieren und eine komplette 4te Nacht dran hängen. Ich laufe nicht unnötig bei Dunkelheit einen unbekannten Ankerplatz an, zumindest nicht Playa Francesca bei La Graciosa, an dem wir noch nie geankert haben. Sofern wir dorthin überhaupt dürfen: Sowohl das Ankern wie das Einlaufen in den dortigen Hafen erfordert die Einholung einer Genehmigung. Die hatte ich am Donnerstag den 27.9. beantragt – bis zu unserer Abreise aber keine Antwort erhalten.

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