Bye Bye Valencia – aber so schnell lässt uns die Stadt nicht los

Die Marina wird leider recht von Industrieschmutz heimgesucht. Egal wie gut wir putzen, am nächsten Tag ist wieder schwarzer Staub in jeder Ritze. Valencia selbst aber ist eine wirklich schöne Stadt, man könnte sich hier länger aufhalten. Tun wir auch, ungeplant: Samstag morgen um 06:30 klingelt der Wecker. Wir machen uns klar zum Ablegen. Es herrscht immer noch auflandiger Wind und entsprechend Welle. Um einen ruhigen Ankerplatz zu haben, müssen wir um das Kap bei Denia herum. Erst dort ändert sich der Küstenverlauf, erst dort gibt es mehrere Einschnitte in die Küstenlinie die Schutz bieten. Zudem soll ab Denia der Wind mehr auf Ablandig drehen. Um die 60 sm zur geplanten Ankerbucht sicher und mit Reserve bei Tageslicht zu erreichen, will ich bis 08:00 ablegen.

 

 

Wir sind parat, alle bis auf die letzte Leine ist gelöst – da stottert der Steuerbordmotor und versagt den Dienst. Immerhin macht er das jetzt noch, und nicht genau dann wenn die letzte Leine los ist. Also wieder festmachen. Luft im Treibstoffkreislauf. Entlüften nach Lehrbuch bringt nix. Ich brauche den Volvo Mechaniker. Der zuständige ist grade in Madrid, organisiert aber einen Kollegen der tatsächlich um 09:00 bei der INVIA ist.

Wir basteln und rätseln gemeinsam rum, probieren dies und das. Er fragt ob der Motor seit nach dem letzten Filterwechseln Mucken macht. Und tatsächlich hatte er das – bereits 2x musste ich entlüften. Wir tauschen den VETUS Vorfilter – ich habe zum Glück 2 Stück davon in meinem Ersatzteilpaket an Bord. Nach dem Austausch schnurrt der Volvo brav wie ein Kätzchen, kein Husten mehr.

Auch dieser Volvo Mechaniker bekräftigt mich sofort als ich ihm sage, dass ich schon länger überlege den VETUS Filter rauszuwerfen und durch Racor zu ersetzen. Alle die ich bisher gefragt hatten meinten, es gäbe nix Besseres. Teuer aber verlässlich und gut, am besten den Doppelfilter. Ich werde das Thema auf den Kanaren angehen oder in der Karibik. US Produkte sind dort idR günstiger als in Europa und gut erhältlich.

Gegen 11:00 sind wir fertig. Ich lasse den Motor noch 1h laufen um sicher zu sein dass er OK ist. Mittags noch auszulaufen wäre viel zu spät für unser geplantes Ziel also bleiben wir noch in der Marina.

Machen es uns gemütlich, quatschen mit ein paar Langzeitliegern hier. Manche sind hier seit vielen Jahren und wohnen auf ihrem Schiff. Später nehmen wir den Bus nach Valencia und schlender durch die Stadt. Abends auch wieder mit dem Bus zurück.

Sonntags klingelt der Wecker erst um 07:00 aber wir legen dennoch um 08:00 ab. Alles klappt reibungslos, wir haben streckenweise guten Wind, müssen aber auch mehrmals motoren. Aber wir sind endlich wieder unterwegs! Um 17:00 fällt der Anker vor Morayra.

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