San Sebastian de La Gomera

Die Nacht von Samstag auf Sonntag in der Marina La Palma war extrem schwellig. Es zerrte nur so an den Festmachern. Wir beide machten kaum ein Auge zu. Dabei haben es wir auf unserem Kat noch richtig gut: Die Monohulls schaukeln beängstigend hin und her – bei uns ist es „nur“ ein brutales Zerren an Klampen und Festmacherleinen. Wir beschließen am Morgen spontan: Es muss sich etwas ändern. So schön La Palma ist, und so sauber & freundlich die Marina: Jetzt reichts. Aber am Sonntag hat das Büro geschlossen, wir können gar nicht bezahlen und auschecken. Zudem ist die capitania magenkrank, irgendwas vom Essen ist ihr nicht gut bekommen.

 

Also bleiben wir noch bis Montagmorgen und sehen dann, wie gut es ihr geht. Zur Sicherheit reserviere ich uns per Email einen Platz in der Marina San Sebastian de la Gomera, unserem Wunschziel. Die Nacht war erstaunlich ruhig. Keine Ahnung warum. Möglicherweise war zunächst von Samstag auf Sonntag das Tor wieder defekt und nicht geschlossen, und diese Nacht in Funktion?

Die Chefin – pardon, capitania denn Chefin gibt es nicht wird mir grade diktiert – meint jedenfalls, es geht ihr viel besser. Und so legen wir kurz nach 09:00 ab. Es hat etwas mehr Welle als Wind.  Zu erwarten, da es an den Vortagen doch ordentlich geblasen hat. Aber mit unserem Leichtwindsegel, dem Code D, kommen wir bei nur 8 – 12kn Wind zügig voran. Die capitania liegt meistens noch darnieder und schläft. Aber gegen nachmittag erwacht sie. Als wir uns San Sebastian nähern, bessert sich die Lage zusehends.

Per Funk bekommen wir mit, wie mehrere größere Yachten ab 14m Länge abgewiesen werden, weil die Marina voll ist. Ein Skipper, der genau vor uns rein will, ist dreist und teilt dem abweisenden Marinero per Funk mit, er geht dennoch in die Marina und würde sich dann halt an die Tankstelle legen. Die Marineros drohen per Funk freundlich, aber bestimmt damit, die Hafenpolizei zu holen und bedauern nochmals, keinen Platz zu haben. Den Skipper scheint das nicht zu stören, er versucht wohl anzulegen. Die Reaktion verstehe ich nicht, denn es herrscht gutes Wetter, in fast unmittelbarer Nähe gibt es gute Ankerplätze und eine Notsituation liegt nicht vor. Er meint am Funk lapidar als Grund, er hätte einfach keine Lust weiter zu segeln.

Es dauert aber nicht lange und er dreht ab, sodass wir in den mit gelben Bojen betonten Einfahrtskanal gehen. Diese Betonnung ist eine Besonderheit in San Sebastian. Sie sorgt dafür dass die Yachten den vielen Fähren, die direkt nebenan ihre Manöver machen müssen, nicht in die Quere kommen.

Eine nette Überraschung: Wir treffen die Crew vom Karl wieder. Wegen eines technischen Defekts musste sie ihre Abfahrt um 1 Tag verschieben. Na dann erleichtern wir mit Freuden einfach den Weinvorrat der INVIA um eine Flasche, bekommen dabei brandaktuelle Tipps zu La Gomera  und gehen anschließend in San Sebastian lecker essen.

Und gleich treffen wir die Crew der Urubu Urubu – ebenfalls eine Outremer 51. Wird noch spannend, die wollen demnächst in Richtung Senegal aufbrechen und nächstes Jahr nach Tahiti, ihre dort arbeitende Tochter besuchen. Franzose zu sein hat als Segler eine Menge Vorteile: Keine Nation hat so viele Überseegebiete rund um den Globus verteilt: Afrika, Karibik, Südsee, Indischer Ozean – Frankreich ist wirklich groß und überall.

Bildergalerie:

Abendstimmung San Sebastian de la Gomera
Der Hafen von San Sebastian
INVIA ist hier gut zu erkennen
Unsere Stegverlängerung – sonst könnten wir nicht sauber festmachen
alte Windmühle
Das Hotel Parador
Der Innenhof des wunderschönen Hotels Parador de La Gomera
Und nochmals ein paar Drachenbäume, weil ich sie so faszinierend finde. Diese hier vor dem Parkplatz des Hotels Parador
Drachenbäume mit Fruchtständen (mitten im Bild)
Strassenszene
Strassenbild
Strassenbild2
Strassenbild3
Strassenbild4
Strassenbild6
Blick auf Hafen & Stadtstrand
Blick auf den Stadtstrand von San Sebastian
Im Friedhof San Sebastian
In der Stadtkirche
Strassenbild5

2 Antworten auf „San Sebastian de La Gomera“

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