Alle Farben blau

Lassen wir mal die leider etwas zu umfangreichen nassen und wolkigen Zeiten in Antigua außen vor. Abgesehen davon hat uns die Insel begeistert. Unzählige Buchten und Strände, gute Infrastruktur für Segler, entspanntes Leben. Und zahllose Riffe, die das Wasser blau und türkisblau in allen Schattierungen erscheinen lassen. Zum ersten Mal haben wir selbst erlebt, warum der Segler Riffe mit Sonne im Rücken oder Sonne von oben befahren sollte.

 

Es ist faszinierend, wie diese Sonneneinstrahlung Rifflandschaften leuchten lässt. Leider hatten wir nie den passenden Winkel für schöne Fotos. Unsere Bilder geben nur einen Bruchteil der vielen Farbschattierungen wieder.

Riff Ostküste
Riff Ostküste
Riff
Riff Nordwestküste

Faszinierend ist auch der Gedanke an Navigation in Zeiten ohne elektronische Karten und Tiefenangaben. Wir stellen allerdings fest, dass jedenfalls auf der Ostseite Antiguas jenseits der Durchfahrtskanäle die Tiefenangaben im Navionics bei weitem nicht immer stimmen (der Captain lotet vielfach nur noch 2m über Fels, wo laut Karte 15 oder 20 m sein sollen) und navigieren entsprechend langsam in Riffnähe.

Die windarme Zeit gibt uns Gelegenheit, an der Windward Seite zu ankern. Die Nonsuch Bay vor Green Island ist unser Ziel. Bei „normalen“ karibischen Windverhältnissen ist die große Bucht ein Kitesurfparadies, da sich hinter den Riffen keine Welle aufbaut. Entsprechend windig ist es dann am Ankerplatz. Nach drei vergeblichen Ankerversuchen nehmen wir eine der kostenlosen Bojen vor Green Island auf. Da die Bojen in keinem guten Zustand sind, wollten wir das vermeiden. Wir driften aber jeweils mit unserem Anker. Möglicherweise liegt nur eine Sand- und Grasschicht über Felsgrund.

Green Island

Auch über den Landweg per Mietwagen erkunden wir die Ostküste Antiguas. Herrlich sind die Blicke aus dem Restaurant des Nonsuch Resorts auf die Bucht und vom Hotelpool aus.

Nonsuch Bucht
Blick über die Nonsuch-Bay mit Hotel – Pool

Östlich von Willikies überrascht uns die Küstenlandschaft. Statt Strand und Grün Sandsteinfelsen. Hier steht Devil’s Bridge, ein Sandsteinbogen, den das Meer aus der Felsküste gewaschen hat.

Devils Bridge
Der captain bei der Devils Bridge
Die capitania bei der Devils Bridge
Blowhole bei Devils Bridge

Den Plan, vor dem ehemaligen Governeurssitz Parham zu ankern, geben wir auf, als wir die Bucht näher erkunden. Das nahegelegene Zementwerk schallt laut übers Wasser. Mit dem Mietwagen stellen wir später fest, dass von der Bedeutung des einst zweitgrößten Hafens auf Antigua nichts übrig ist. Wunderschön ist allerdings die anglikanische Kirche im Ort.

St Peters Church Parham

Auch das vorgelagerte Long Island ist schön. Der Ankerplatz in der Jumbo Bay hat uns aber trotz herrlichen Strandes nicht gelockt. Auf der Insel steht ein offenbar sehr exklusives Resort, herumwandern daher nicht gestattet.

Blick Richtung Long Island
Long Island Resort

Die Inselhauptstadt St John’s erleben wir trotz großen Kreuzfahrtterminals entspannt und ruhig. Überhaupt fehlen auf Antigua die wummernden Bässe, die in der südlichen Karibik allgegenwärtig sind.

Kreuzfahrtterminal St. Johns, Antigua

Das historische Redcliffe Viertel ist zwar durch Shops und Bars für das Kreuzfahrtterminal belegt, aber dennoch farbenfroh schön.

Redcliffe St John’s
Redcliffe St John’s
Redcliffe St John’s
St John’s
Kathedrale St John’s
Financial Center St John’s

Beim Überlandfahren sehen wir wechselhafte Landschaften. Weiße Sandstrände, üppiges Grün mit Obstanbau, Hügel, Grasland.

Wir nehmen uns für 1 Tag diesen Mietwagen um Antigua landseitig zu erkunden. Später machen wir noch mal mit einem anderen Wagen eine Tour.
Einer der 365 Strände von Antigua
Carlisle Bay. Fast ein Bild fürs Werbeprospekt…. (Auf der anderen Strandseite steht ein Resort).
Jolly Beach
Blick hinterm Roadhouse Restaurant Newfield
Graslandschaft auf dem Weg nach St Philip
Sandgrube
Swetes Wesleyan Holiness Church
St. Stephens Anglican Church
Einladung zum Country Fest, gebastelt aus Petflaschen

Antiguas Buchten sind gespickt mit Hotels, oftmals luxuriösen. Entsprechend groß ist das touristische Angebot. Zipline im Dschungel, Schnorcheln mit Stachelrochen. Nichts davon haben wir gemacht – es war uns zu voll. Alleinsein ist an solchen Hotspots auf Antigua schwierig. Gefühlt rückt die nächste Gruppe Kreuzfahrtgäste oder Hotelgäste an, sobald eine weg ist.

Zipline durch den Regenwald

Wie schon im letzten Jahr sehen wir in English Harbour Boote der Talisker Whiskey Rallye. Die Teilnehmer rudern von der kanarischen Insel Gomera aus nach Antigua English Harbour. Am Morgen sind gerade mehrere Boote eingetroffen, darunter das einer Schweizer 4er Damen-Mannschaft. Mit Teilnehmern von 2 Mannschaften sprechen wir kurz. 45 Tage waren sie gerudert in 2h Schichten! Unvorstellbar. Dabei gibt es noch welche, die nur zu zweit gehen. Und die Verrückten, die komplett alleine rudern!

Captain bewundert die Leistung der Ruderer
Boot Ruderregatta

Bevor es weiter geht nach Barbuda, ankern wir nochmals in der Bucht von Jolly Harbour. Verproviantieren ist hier einfach. Dinghy Steg und ein sehr gutes Angebot im Supermarkt in Laufweite vom Steg.

Auch das ist nett an Antigua: Viele gute Möglichkeiten, das Dinghy anzulanden. Hier in Jolly Harbour.

Etwas gespenstisch ist im Jolly Harbour jeweils die Moskitovernichtung am frühen Abend. Ein Kleinwagen mit offener Ladefläche fährt durch die Straßen und hinterlässt Qualmwolken. Auf der Ladefläche sitzt ein Mann, der mittels Schlauch aus einer großen Flasche etwas stark Qualmendes gegen die Moskitos versprüht. Er selbst nur schlecht geschützt mit einer dünnen Papiermaske auf der Nase. Moskitos hat es in der Folge tatsächlich weniger als an anderen Orten.

Erweiterte Bildergalerie:

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